Nikita Mazepin denkt nach seinem Rauswurf bei Haas F1 als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine über rechtliche Schritte nach.
"Es ist gut, sich alle Optionen offen zu halten", sagt der Russe am Mittwoch bei einer Medienrunde. Er stellt zudem klar: "Ich will nicht an einen Ort zurück, an dem man mich nicht will."
Bei Haas wiederum wird weiter nach einem zweiten Piloten neben Mick Schumacher gesucht, der zum Saisonauftakt in Bahrain das Cockpit besetzt.
Magnussens Chancen steigen
Ein Kandidat unter mehreren dafür (HIER nachlesen>>>) ist der brasilianische Ersatz-Pilot Pietro Fittipaldi, der Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi wird am Donnerstag bei den offiziellen Testfahrten in Bahrain im Haas-Boliden sitzen.
Allerdings hatte das Team Frachtprobleme und kann die Tests erst verspätet aufnehmen>>>
Nach Informationen der dänischen Boulevardzeitung "Ekstra Bladet" ist neben Fittipaldi auch der ehemalige Haas-Fahrer Kevin Magnussen auf der Kandidatenliste. Immer wieder wird auch der Deutsche Nico Hülkenberg genannt, der Ersatzfahrer für Aston Martin ist.
Uralkali will Sponsorgelder zurück
Neben der Fahrersuche könnte auf Haas auch noch einiges Ungemach vonseiten der Mazepin-Familie drohen. Das Team hatte sich ja nicht nur vom Piloten, sondern auch von Hauptsponsor Uralkali, bei dem Mazepins Vater Dmitri Miteigentümer ist, getrennt.
So fordert das Bergbauunternehmen die Rückerstattung seiner Sponsorengelder von Haas für diese Saison. Das Geld soll in eine gemeinsame Stiftung mit Sohn Nikita einfließen, mit der Top-Athleten unterstützt werden sollen, die aus politischen Gründen nicht mehr auf höchstem Niveau starten dürfen, heißt es.
Auf Fragen zu Verbindungen zwischen seinem Milliardärsvater und Russlands Präsident Vladimir Putin weicht Nikita Mazepin am Mittwoch aus. Zum Ukraine-Krieg positioniert sich der 23-Jährige nicht.
"Was den gegenwärtigen 'Konflikt' betrifft, habe ich meine Ansichten und meinen Standpunkt in meiner Erklärung dargelegt", meinte der Sportler. Tatsächlich hat er das aber nicht getan.
Über seine Vertragsauflösung sagte der Moskauer: "Natürlich denke ich, dass das nicht fair ist. Es gab keinen rechtlichen Grund, der das Team dazu befähigt hätte, meinen Vertrag aufzulösen."
Mazepin wollte "neutral" fahren
Am 1. März hatte der Motorsport-Weltrat verkündet, dass ein russischer Fahrer wie Mazepin "bis auf Weiteres" als neutraler Athlet unter "FIA-Flagge" starten darf.
Am 4. März erklärte der Motorsport-Weltverband FIA, dass russische Fahrer einen Verhaltenskodex unterschreiben müssen, in dem sie sich unter anderem von Russlands Handeln in der Ukraine klar distanzieren. "Ich wollte ja als neutraler Athlet starten", erzählt Mazepin.
Für die Verpflichtungserklärung habe er gar keine Zeit mehr bekommen, "Ja zu sagen, ich wurde einfach gefeuert."
Mit Teamchef Günther Steiner habe er dazu gar keinen Kontakt gehabt, auch nicht mit Schumacher. "Ich denke, dass ich mehr Unterstützung hätte haben sollen", sagt Mazepin an Haas gerichtet.