Die Formel-1-Saison 2022 endete standesgemäß: Mit einem Sieg von Max Verstappen. Immerhin entschied der Niederländer letzten Endes unglaubliche 15 der 22 Rennen für sich.
Beim Finale in Abu Dhabi war sein Platz an der Sonne nie gefährdet, der Fokus auch mehr auf den Kampf um den zweiten Platz in der Fahrer-Weltmeisterschaft gerichtet. Da setzt sich Charles Leclerc im Ferrari dann doch gegen Sergio Perez im Red Bull durch.
Und verhinderte damit den kompletten Triumph der "Bullen" auf allen Ebenen. Zu Unzufriedenheit gab es am Ende der Saison aber keinerlei Anlass beim Weltmeister-Team.
"Mit so einer Saison, die 17 Siege und beide Weltmeisterschaften gebracht hat, muss man mehr als zufrieden sein", bilanzierte Helmut Marko bei "ServusTV".
"Wir haben den Umschwung geschafft und während der Saison ein Auto, das übergewichtig und schwer abzustimmen war, zu einem gemacht, das fast überall funktioniert hat. Das Team hat einen hervorragenden Job gemacht, beide Fahrer einen super Job abgeliefert. Das wird schwer zu wiederholen."
Selbst Verstappen war deutlich besser als 2021
Von ganz oben sind Rückschritte eben immer leichter. Vor allem, wenn die Konkurrenz aufgrund der strafbedingt reduzierten Windkanalzeit Red Bulls mehr Möglichkeiten hat, aufzuholen. Und Mercedes schon in den letzten Rennen anklingen ließ, wieder das Potenzial für Siege zu haben.
"Da muss jeder unserer Versuche im Windkanal sitzen. Zum Glück ist die anstehende Regeländerung mit dem höheren Unterboden relativ gering. Mit den Fahrern und der Mannschaft, die im Gesamten gleich bleibt, gibt es wichtige Kontinuität in der ganzen Firma. Dazu wächst das Selbstvertrauen von Max (Verstappen, Anm.) immer weiter. Es könnte so weitergehen", drohte Marko.
Verstappen sei schon 2022 schneller gewesen als noch im Jahr zuvor, und dazu reifer: "Er überfordert weder Auto noch Reifen, ist eine reifere Persönlichkeit und hat eine bessere Rennübersicht, als er im letzten Jahr hatte."
Insgesamt glaube Marko jedenfalls an einen Dreikampf: "Mercedes ist von der Strategie und Zuverlässigkeit immer besser als Ferrari gewesen."
Verstappen lebt den Moment
Verstappen selbst strich nach einer einsamen Fahrt zum nächsten Sieg den Team-Effort über das ganze Jahr hervor.
"Wir haben den schwierigen Start in die Saison auf eine Weise umgekehrt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Wahrscheinlich niemand. Wir hatten jede Menge Spaß - natürlich musst du dich auf die Leistung fokussieren, aber man muss auch den Moment genießen und wertschätzen können, das haben wir gemacht."
Nicht einmal Perez, der sein letztes Saisonziel des Vizeweltmeisters um etwa eine Sekunde Rückstand auf Leclerc verpasste, wollte allzu unzufrieden dreinschauen: "Wir hatten einige großartige Tage während der Saison. Ich habe das ganze Jahr ein bisschen mit den Reifen gekämpft, das können wir hoffentlich verbessern."
Um dann nächstes Jahr die Rolle der Gejagten einzunehmen.