news

Renault fordert härtere Strafe für Racing Point

Beim französichen Rennstall ärgert man sich über einen "Rabatt" für Racing Point:

Renault fordert härtere Strafe für Racing Point Foto: © GEPA

Das "Copygate" rund um Racing Point ist nach dem gegen den britischen Rennstall ausgesprochenen Punkteabzug von 15 Zählern in der Konstrukteurswertung und einer Geldstrafe in Höhe von 400.000 Euro noch nicht gegessen.

Renault, das Protest gegen die angeblich von Mercedes kopierten Fahrzeugkomponenten von Racing Point eingelegt hat, kündigt an, das aus Sicht des französischen Rennstalls zu milde Urteil anzufechten.

Es wird gefordert, dass Racing Point alle Punkte ab dem zweiten Grand Prix verliert.

Gab es einen "Rabatt" für Racing Point?

"Wir hatten eine Strafe erwartet, die mit anderen Strafen in der Vergangenheit konsistent ist", erklärte Cyril Abiteboul, der Teamchef der Franzosen, am Freitag bei einer Video-Pressekonferenz. Sein Team war im vergangenen Herbst beim Grand Prix von Japan nachträglich disqualifiziert worden. Damals wurden den Renault-Piloten Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg, die in Form des Bremssystems unerlaubte Hilfen gehabt haben sollen, sämtliche Punkte gestrichen. Der Entscheidung war pikanterweise ein Protest von Racing Point vorausgegangen.

"Es hat keinen Rabatt für Renault gegeben, also wüsste ich nicht, warum es einen Rabatt für Racing Point geben sollte. Es sollten alle Punkte sein in allen Rennen, wo wir protestiert haben", sagte Abiteboul. Renault hatte seit dem zweiten Grand Prix in Spielberg im Juli immer Protest gegen den Konkurrenten eingelegt.

Hintergrund des Streits ist, dass Racing Point beim Designprozess der Bremsschächte des aktuellen Rennwagens die sportlichen Regeln des Automobil-Weltverbands (FIA) verletzt haben soll. Die Teile seien direkte, plumpe Kopien der Komponenten von Branchenführer Mercedes, so der Vorwurf.

Racing Point darf mit kopierten Komponenten weiterfahren

Die FIA-Stewards stellten demgemäß tatsächlich einen Verstoß gegen die Regularien fest, erlaubten Racing Point aber, die Saison mit den beanstandeten Bremsschächten fortzusetzen. Auch die individuellen WM-Punkte der Racing-Point-Fahrer Lance Stroll, Sergio Perez und Ersatzmann Hülkenberg blieben unangetastet, was Renault überhaupt nicht schmeckte.

Mit dem Punkteabzug hat Racing Point in der laufenden Saison in fünf Rennen 41 Zähler herausgefahren und liegt trotzdem noch fünf Punkte vor Renault an der fünften Stelle der Konstrukteurswertung. In der Fahrerwertung sind die Racing-Point-Akteure Stroll und Perez direkt vor dem Renault-Duo Ricciardo und Esteban Ocon platziert.

Neben Renault hat auch Ferrari gegen die Entscheidung der Stewards Protest eingelegt - und Racing Point selbst, allerdings vom konträren Standpunkt aus. Das Team bringt vor, nichts falsch gemacht zu haben, und fordert die Rücknahme der Strafe.

Kommentare