Von einer ruhigen und besinnlichen Zeit kann in der Formel 1 derzeit keine Rede sein. Auf dem Transfermarkt geht es rund, aber nicht auf jenem der Fahrer sondern der Teamchefs.
Nach dem Rücktritt von Jost Capito bei Williams folgen am Dienstag weitere Abschiede und Wechsel.
Alfa Romeo bestätigt zunächst die Trennung von Frederic Vasseur. Kurz darauf präsentiert Ferrari den 54-jährigen Franzosen als neuen Teamchef. Er folgt Mattia Binotto nach und tritt seinen Job am 9. Jänner 2023 an.
"Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt, die Führung der Scuderia Ferrari als Teamchef zu übernehmen. Als jemand, der schon immer eine lebenslange Leidenschaft für den Motorsport hegte, hat Ferrari für mich immer die Spitze der Rennwelt repräsentiert. Ich freue mich darauf, mit dem talentierten und wirklich leidenschaftlichen Team in Maranello zusammenzuarbeiten, um die Geschichte und das Erbe der Scuderia zu ehren und für unsere Tifosi auf der ganzen Welt etwas zu leisten", wird Vasseur zitiert.
Andreas Seidl verlässt McLaren
Vasseurs Wechsel hat eine Kettenreaktion am Teamchef-Markt ausgelöst. Wenig später wird offiziell, dass Andreas Seidl McLaren verlässt und zu Alfa Romeo wechselt - allerdings nur als Geschäftsführer. Ein neuer Teamchef soll folgen.
Das derzeit als Alfa Romeo fahrende Sauber-Team bietet aber spannende Perspektiven. Schließlich steigt Audi beim Schweizer Rennstall ein, zur Saison 2026 geht Sauber dann als Audi-Werksteam in der Königsklasse an den Start. Das Motorsport-Zentrum der Volkswagen-Tochter am Standort Neuburg an der Donau ist deutlich näher an der Heimat von Seidl als die McLaren-Fabrik im englischen Woking. Zudem hat Seidl als früherer Porsche-Rennleiter eine VW-Vergangenheit.
Seidl wird bei McLaren wiederum von Andrea Stella, früher Renningenieur von Kimi Räikkönen und Fernando Alonso und zuletzt Geschäftsführer bei McLaren, ersetzt.