Max Verstappen hat beim Grand Prix von Singapur (So., ab 14:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) zwar WM-Matchball - die Voraussetzungen könnten aber besser sein!
Q3 geht für Red Bull Racing in die Hose, dem Niederländer entgleitet die Pole Position durch einen Berechnungsfehler. Nur Startplatz acht bedeutet etwas Arbeit, um den notwendigen Sieg holen zu können. Und selbst dann muss die Konkurrenz mitspielen. Sonst verschiebt sich die WM-Party.
Mit zwei schnellsten Sektoren im Gepäck muss der Titelverteidiger seine vorletzte Quali-Runde abbrechen, weil er auf Pierre Gasly aufläuft. Im letzten Umlauf sieht es wieder gut aus, ehe der 25-Jährige vom Team zurückgepiffen wird. Es folgte eine Schimpftirade am Funk.
Das passiert nicht nur Ferrari
"Mit dem Wirrwarr, dass man die vorletzte nicht zu Ende gefahren ist und noch eine Runde angehängt hat, hat man übersehen, dass wir nur für fünf Runden Benzin gefüllt haben", erklärte Helmut Marko den Fauxpas im "ORF".
Das Team ging davon aus, dass es die richtige Entscheidung sei, die vorletzte Runde für die letzte zu opfern. Mit zweimal "Purple" hätte auch der erste Anlauf für die erste Startreihe gereicht, so die spätere Einschätzung - nun steht Verstappen nur auf Startplatz acht.
"Es war einfach schlechte Kommunikation. Wir haben immer gesagt, dass sowas möglich ist. Das kann nicht nur Ferrari passieren", gab es vom Steirer auch einen Seitenhieb auf die zahlreichen Taktikfehler der roten Konkurrenten.
"Die positive Tendenz ist, dass wir schnell genug sind, um vorne mitzufahren. Aber nach vorn zu kommen, wird hier sehr schwer. Doppelt ärgerlich, dass so etwas hier passiert."
Aufholjagd wird diesmal schwer
Verstappen selbst tat sich in seinem Ehrgeiz schwer damit, die Sache gelassen hinzunehmen. Dem Frust am Mikro folgte die Aussicht auf einen schweren Sonntag.
Zwar hat der WM-Leader in dieser Saison schon Aufholjagden zum Sieg hingelegt, Singapur sei aber anders. "Es ist hier fast wie in Monaco. Es ist unglaublich schwer, zu überholen, daher erwarte ich ein wirklich frustrierendes Rennen, in dem ich nur hinter anderen feststecken werde."
Fehler könnten passieren - dem Team ebenso wie ihm selbst. "Aber es ist wichtig, dass wir immer kritisch zueinander sein können, wenn Fehler passieren. Denn diese Dinge sollten eigentlich nicht geschehen."
Ist "Checo" dafür zur Stelle?
So ist die Ausgangslage, den WM-Titel schon an diesem Wochenende zu fixieren, denkbar schlecht. Dafür bräuchte Verstappen neben einem eigenen Sieg auch Schützenhilfe von Charles Leclerc und Sergio Perez, die unterdurchschnittliche Resultate einfahren müssten. Ausgerechnet dieses Duo teilt sich aber die erste Startreihe.
So ist der Mexikaner aus Teamsicht auch die größte Hoffnung auf einen Erfolg in Singapur. Schon im Qualifying fehlten "Checo" nur 22 Tausendstelsekunden für den Platz an der Sonne.
"Ich freue mich auf den Start. Morgen ist eine gute Gelegenheit, Charles anzugreifen und um den Sieg zu kämpfen", zeigte sich der Mexikaner schon angriffslustig.