Max Verstappen startet den Grand Prix der Steiermark aus der Pole Position und beschert Red Bull Racing am Red Bull Ring damit beste Aussichten auf einen erneuten Heimsieg.
Der Niederländer sticht das Mercedes-Duo um rund zwei Zehntel aus und muss zur Kurve eins hin vor allem mit Lewis Hamilton kämpfen, der die erste Startreihe komplettiert - obwohl Valtteri Bottas um 0,032 Sekunden schneller ist, aber nach seinem Trainings-Ausrutscher in der Box um drei Startplätze auf die fünf nach hinten versetzt wird.
Lando Norris (McLaren) ist nur fünf Hundertstel vom Weltmeister entfernt und geht als Dritter ins Rennen, Sergio Perez startet im zweiten Red Bull von Rang vier. Auch AlphaTauri ist stark unterwegs, mit Pierre Gasly auf sechs und Yuki Tsunoda auf acht.
Die Top Ten werden von Charles Leclerc (7./Ferrari), Fernando Alonso (9./Alpine) und Lance Stroll (10./Aston Martin) komplettiert. Carlos Sainz steht im zweiten Ferrari auf Startplatz zwölf, Sebastian Vettel im zweiten Aston Martin auf der 14.
Rennstart am Sonntag ist um 15:00 Uhr (im LIVE-Ticker).
Bottas trotz Rückversetzung happy
Für Red Bull ist es die erste Pole Position auf dem Red Bull Ring - seine Siege feierte Max Verstappen nie vom ersten Startplatz.
"Es war ein sehr gutes Wochenende. Das Auto hat sich im Qualifying wieder gut angefühlt beim Fahren. Am Ende hatte ich ein bisschen Verkehr, da war es nicht einfach, eine saubere Runde zusammenzubringen. Aber ich denke, am Ende war diese erste Runde in Q3 gut genug", sagt Verstappen. "Ich bin natürlich superglücklich, hier zu Hause auf der Pole zu sein."
Red-Bull-Teamchef Christian Horner bejubelt "eine großartige Performance heute" von seinem Schützling.
Bottas hatte in der Verlosung um die Pole Position von vornherein keine Chance. Er wanderte nach seiner Boxengassen-Einlage am Freitag, als er sich nach dem Anfahren beinahe in die McLaren-Mechaniker gedreht hätte, drei Plätze in der Startaufstellung nach hinten und wird von Position fünf starten.
"Ich denke, es war ein starkes Qualifying, wenn ich ans zweite und dritte Training zurückdenke. Das gibt uns jetzt die richtige Ausgangsposition. Es war ein viel besseres Gefühl im Auto", zeigt sich der Finne trotzdem nicht unzufrieden.
Mercedes nicht optimistisch
"Das war nicht die beste Session. Aber wir werden trotzdem aus der ersten Reihe starten", stellt Hamilton fest. Verstappen habe "eine Viertelsekunde Vorsprung gehabt auf uns das ganze Wochenende bisher". Mercedes habe sich zwar im Qualifying etwas steigern können, "aber ich denke nicht, dass wir schnell genug sind, um sie zu überholen", gibt er keinen optimistischen Ausblick auf das Rennen. "Aber vielleicht regnet es morgen, wer weiß..."
Auf Red-Bull-Seite geht man dagegen von einer engen Entscheidung wie zuletzt in der Vorwoche in Le Castellet aus, als Verstappen Hamilton erst in der vorletzten Runde überholte und gewann.
Das Rennen werde "eine richtige Herausforderung. Und wir wissen nicht, wie das Wetter wird", sagt Horner. "Es ist nie leicht", betont Verstappen. "Ich bin sicher, es wird sehr eng. Hoffentlich wird es wieder so interessant wie in Frankreich."
Russell verpasst Q3 hauchdünn
Auf den weiteren Plätzen hinter dem Top-Trio landeten Lando Norris im McLaren, Sergio Perez im zweiten Red Bull, AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly und Ferrari-Mann Charles Leclerc. Hinter dem Japaner Yuki Tsunoda im zweiten AlphaTauri füllten Fernando Alonso (Alpine) und Lance Stroll (Aston Martin) die Top Ten aus.
Der Brite George Russell, der nächste Saison wohl im Mercedes Hamiltons Stallrivale sein wird, falls sich das Team gegen eine Verlängerung von Bottas entscheidet, qualifiziert sich im unterlegenen Williams als Elfter und verpasst Q3 nur um acht Tausendstel.
Noch ziemlich wenig los
Publikumstechnisch ist am Samstag noch nicht allzu viel los am Spielberg. Tribünen und Parkflächen präsentieren sich weitgehend leer, vereinzelt wurde für das volle Haus nächste Woche gehämmert und geschraubt. Zu Mittag dröhnt lediglich auf dem roten Campingplatz westlich der Strecke sommerliche Partymusik der Marke "Lambada" und "Bamboleo" aus den Boxen.
Das Lauteste ist jedoch der Motorensound des Porsche Supercup. Auch unter den paar Tausend Gästen dominierte die Farbe Orange. Viele niederländische Besucher trugen entsprechende, an ihren Hero Verstappen gerichtete T-Shirts mit "Max we are back"-Aufdruck (Max, wir sind zurück).
Für Sonntag haben sich der am Handgelenk verletzte Tennis-Star Dominic Thiem und die Ski-Alpin-Asse Marco Odermatt und Thomas Dreßen als VIP-Gäste angesagt. Auch weitere Sportler aus dem Red-Bull-Universum werden wohl den Weg an die Rennstrecke finden.
Im Rahmenprogramm zeigen die "Flying Bulls" und das Red Bull Skydive Team ihre Kunst. Die hohe Politik wird durch Kanzler Sebastian Kurz, den steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sowie Sport-Landesrat Christopher Drexler (alle ÖVP) vertreten.