Sportlich gesehen hat Sebastian Vettel eigentlich wenig Grund gut gelaunt zu sein. Zum Auftakt den Rennwochenendes in Spielberg präsentiert sich der Ferrari-Pilot dennoch bestens gelaunt.
"Ich glaube, es ist einer der schönsten Grands Prix, die wir im ganzen Jahr haben", schwärmt Vettel vom Rennen in der Steiermark.
Zu viel Lob dürfe er aber nicht verteilen, meint Vettel ironisch. "Ich bin ja Deutscher, ich muss irgendwas finden, worüber man meckern kann", grinst Vettel. "Wenn die Strecke einen Ticken länger wäre, wäre sie noch besser. Aber sonst, glaube ich, ist das hier der perfekte Grand Prix. Und dieses Jahr scheint auch Petrus mitzuspielen. Läuft!"
Vettels großes Ziel: 1. Österreich-Sieg
Vettel hat in Österreich noch nie gewonnen und auch keine Pole geschafft. In der aktuellen Fahrer-WM hat er nach acht Rennen als Dritter schon 76 Punkte Rückstand auf Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton.
"Der Sieg fehlt mir noch hier. Deshalb ist das große Ziel, hier zu gewinnen", sagt Vettel. "Aber natürlich ist die Favoritenrolle nicht bei uns."
Wie er doch noch für eine Wende sorgen könnte, liegt für Vettel auf der Hand. "Nur nach vorne blicken. Alles andere bringt dich nicht weiter."
Auch in Österreich werden die Reifen auf dem heißen Asphalt eine besonders wichtige Rolle spielen und da hat Mercedes die klar besseren Karten. Ferrari hat zuletzt in Frankreich die Gummiwalzen nicht ins optimale Fenster gebracht und in Österreich soll es am Wochenende noch heißer werden als in Frankreich.
"Aber hier ist der Asphalt heller, also wird die Streckentemperatur eventuell etwas niedriger sein", sah Vettel durchaus Möglichkeiten.
Vettel: "Ich bin auch nicht dumm"
Dass sein Landsmann, Ex-Weltmeister Nico Rosberg, Ferrari längst für chancenlos hält, kommentierte Vettel schulterzuckend. "Wir blicken wie gesagt nicht zurück. Ich weiß, dass das Team stark ist und es eine Menge guter Ideen. Aber ich bin auch nicht dumm und weiß auch, dass uns die Zeit hinter Mercedes nicht hilft."
Zu Spekulationen, er könnte aus Frust am Jahresende zurücktreten, reagierte Vettel ebenfalls schmunzelnd. "Ich kann nicht jede Spekulation beantworten. Ich bin da und so viel ich weiß, bin ich auch nächstes Jahr noch da", winkte der bald 32-Jährige ab.
"Ich liebe nach wie vor das Racing, die Autos machen Spaß und sind die schnellsten, die wir je hatten. Aber natürlich könnten wir derzeit etwas besser unterwegs sein."