Eine Talentprobe müsste Nyck de Vries mit 27 Jahren und einem Weltmeister-Titel in der Formel E aus 2021 gar nicht mehr abliefern.
Trotzdem tat es der Niederländer mit seinem neunten Rang beim Grand Prix von Italien in Monza, nachdem er zuvor nur wenige Trainingsminuten als Ersatzmann von Alex Albon im Williams hatte und seinen Teamkollegen Nicholas Latifi auf Anhieb richtig alt aussehen ließ.
Kein Wunder, dass der Mann aus dem Mercedes-Kader auch ein wenig spätberufen sofort das Aufsehen jener Teams auf sich zieht, die für 2023 noch ein Stammcockpit frei haben.
De Vries bekommt Alpine-Test
Dass er ausgerechnet zur Gefahr für die Karriere von Latifi werden könnte, ist wenig überraschend. Williams-Teamchef Jost Capito machte schon nach dem Rennen keinen Hehl daraus, dass De Vries eine sehr spannende Option neben dem bereits fix verlängerten Albon wäre.
Dabei könnte aber Alpine dazwischenfunken. Wie mehrere Medien am Rande des Monza-Wochenendes berichten, wird der Niederländer einen Test für die Franzosen bestreiten.
Das Werksteam des Renault-Konzerns hat zwar Pierre Gasly als Favoriten auf die Nachfolge von Fernando Alonso auserkoren, dieser wird von AlphaTauri bzw. Red Bull aber nur ziehen gelassen, wenn Colton Herta die Nachfolge antreten darf. Nach einer Ausnahmegenehmigung in Sachen fehlender Superlizenz für den US-Amerikaner sieht es derzeit aber nicht aus.
So ist das zweite Alpine-Cockpit weiter offen.
Ungewissheiten am Fahrermarkt - viel ist von Herta abhängig
Laut "The Race" werden sowohl De Vries, als auch Herta vor dem nächsten Grand Prix in Singapur mit dem 2021er-Auto einen Test auf dem Budapester Hungaroring bestreiten, wobei es sich beim Herta-Einsatz nur um eine von Red Bull propagierte weitere Evaluation seines Könnens handeln soll.
Neben Gasly und De Vries gelten bei Alpine noch die beiden Deutschen Nico Hülkenberg und Mick Schumacher als Kandidaten, dazu Jack Doohan. Der Sohn der Motorrad-Legende Mick Doohan steht im Alpine-Nachwuchskader und fährt aktuell in der Formel 2.