Nach der Absage des Russland-GP 2022 geht die Formel 1 noch einen Schritt weiter und kündigt den Vertrag mit dem Ausrichter des russischen Grand Prix komplett. Damit wird die Motorsport-Königsklasse in absehbarer Zukunft nicht mehr in dem Land gastieren.
Der im September 2022 angesetzt gewesene Große Preis von Russland in Sotschi ist als Folge der russischen Kriegshandlungen in der Ukraine schon in der vergangenen Woche abgesagt worden.
Ab 2023 sollte der russische Grand Prix in St. Petersburg, der Heimatstadt von Vladimir Putin, stattfinden. Der russische Präsident war immer eine treibende Kraft hinter dem Event, hat das eine oder andere Mal auch die Trophäen bei der Siegerehrung überreicht.
Nach Beendigung des Konflikts in der Ukraine beziehungsweise bei einer neuen weltpolitischen Lage könnte das Rennen wieder in den Kalender rücken.
Der Automobil-Weltverband hat am Dienstag den Angriff russischer Streitkräfte auf die Ukraine verurteilt, aber gleichzeitig klargestellt, dass Piloten aus Russland oder Belarus unter neutraler Flagge weiter bei FIA-Veranstaltungen starten dürfen. Darunter fällt auch die Formel 1, in der mit Nikita Mazepin ein Fahrer aus Russland beim US-Team Haas seine Runde dreht.
Der 23-Jährige steht allerdings vor einer ungewissen Zukunft. Wie Berichten zu entnehmen war, versucht der Rennstall, seine russischen Beziehungen zu kappen. Bei den Testfahrten in Barcelona in der Vorwoche waren bereits der Schriftzug des russischen Hauptsponsors Uralkali sowie die russischen Nationalfarben an den Haas-Boliden entfernt worden. Einer der Inhaber von Uralkali ist Dimitri Mazepin, der Vater von Nikita.
Bis auf Weiteres bleibt Mazepin Haas-Pilot. Am britischen Grand Prix in Silverstone am 3. Juli wird der 23-Jährige aber nicht teilnehmen können. Denn der Verband Motorsport UK erlaubt Piloten mit russischer oder belarussischer Lizenz nicht, in Großbritannien anzutreten - auch nicht unter neutraler Flagge.