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Formel-1-Legende kritisiert Netflix-Serie über Ayrton Senna

Die beiden mehrfachen Weltmeister pflegten eine der wohl legendärsten Rivalitäten überhaupt. Nun äußert sich der Franzose über die Serie.

Formel-1-Legende kritisiert Netflix-Serie über Ayrton Senna Foto: © getty

Am 29. November 2024 erschien auf der Streamingplattform "Netflix" die Serie "Senna" mit dem brasilianischen Telenovela-Star Gabriel Leone in der Hauptrolle, der den dreifachen Formel-1-Weltmeister spielte.

Die einzige Staffel umfasst zwar sechs Folgen, entpuppte sich aber für echte Puristen als ein wahrlicher Schlag ins Gesicht. Statt einer gelungenen Serie über die Legende Ayrton Senna, wie es einst der gleichnamige Dokumentarfilm von Asif Kapadia (erschienen 2010) war, wird der Formel-1-kundige Zuschauer mit teils schlechter Szenerie, falschen Ereignissen und wenig zusammenhängenden Szenen konfrontiert.

Dass das nicht allen gefallen würde, zeigte sich schnell. Formel-1-Journalist Frederik Hackbarth fand auf "motorsport.com" keinen Gefallen an der Art und Weise, wie die Serie aufgebaut ist, kritisierte etwa nicht originalgetreue Aussagen und Ereignisse, Details sowie Szenerien.

Prost: "Ayrton hätte die Serie nicht gemocht"

Und auch der zehnfache Grand-Prix-Sieger Gerhard Berger äußerte seine Enttäuschung über Aussagen, die es so vom Tiroler nie gegeben hat. Hintergrund: In der vierten Folge lässt Felix Mayr in seiner Rolle als Berger den Satz fallen: "Ich will nicht, dass der französische Zwerg im ersten Jahr, wo ich von Ferrari weg bin, den Titel holt."

Berger machte gegenüber der "Krone" deutlich, dass er "so etwas nie sagen" würde und die von Amorim erfundene Phrase "für eine Frechheit" hält.

Nun hat auch Sennas Rivale Alain Prost seine Einschätzung zur Netflix-Serie gegeben. Gegenüber "RMC Motori" sagte der vierfache Weltmeister: "Ich bin mir sicher, Ayrton hätte sie nicht gemocht, nicht zuletzt, weil es einen Mangel an Sensibilität zeigt. Es ist eine tolle Geschichte, aber man sollte nicht einfach Dinge erzählen, die nicht wahr sind."

"Wenn man etwas kommerziell macht, ist es nicht nett, es mit Sennas Namen zu tun. Das gefällt mir nicht und ich akzeptiere es nicht", rundet der Franzose ab. Auch wenn Senna und Prost in den 1980er- und 90er-Jahren ein erbittertes Duell führten, verstanden sie sich kurz vor Sennas Tod gut.

Beim Grand Prix von San Marino 1994 grüßte der Brasilianer seinen mittlerweile zurückgetretenen Freund via Funk. Nach dessen tragischem Unfall war Prost einer der Sargträger bei der Beerdigung. Das letzte Mal standen beide zusammen beim Australien-GP 1993 in Adelaide auf dem Podest.



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