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Trotz FIA-Daten: Bottas-Frühstart für Vettel klar

Große Diskussion in Spielberg. Lauda weist Ferrari-Pilot zurecht.

Trotz FIA-Daten: Bottas-Frühstart für Vettel klar Foto: © GEPA

Sebastian Vettel lässt sich von seiner Meinung nicht abbringen: Sieger Valtteri Bottas hat in Spielberg einen Frühstart hingelegt.

Nicht nur in der ersten Emotion nach dem Rennen, auch im Gespräch mit den Medien bleibt der Deutsche dabei. "Ich bin davon überzeugt, dass es nicht richtig war", sagt der Ferrari-Pilot nach dem Grand Prix von Österreich.

Als man ihm die von der FIA gemessene Reaktionszeit des Finnen von 0,201 Sekunden sagt, entgegnet Vettel: "Das glaube ich nicht."

FIA erklärt Sensordaten

Alles okay, hieß es von der Rennleitung, die sich auf ihre Sensordaten berief. "Gemessen wird, ob sich der Wagen in der kleinen Zeitspanne, wenn das letzte Rotlicht angeht und dann erlischt, bewegt. Hier ist eine ganz geringe Bewegung des Autos eingerechnet, denn oft nehmen die Fahrer an Bord noch letzte Einstellungen an der Kupplung vor", erklärt FIA-Sprecher Matteo Bonciani nach dem Rennen.

Das System existiere in dieser Art seit zwanzig Jahren und sei extrem zuverlässig. "Bottas hat den Start unheimlich genau getimt. Die Bewegung seines Autos lag innerhalb der erwähnten Toleranzen." Damit war die Sache von offizieller Seite erledigt. Für Vettel nicht.

Vettel: "Die Reaktion war nicht menschlich"

"Ich will ihm nichts wegnehmen, er ist ein tolles Rennen gefahren. Aber meines Erachtens hat er beim Start einen Fehler gemacht", sagt der 30-Jährige.

Warum er bei seiner Meinung bleibt? "Normalerweise sind die Reaktionszeiten von allen bei 0,2 Sekunden. Ich glaube einfach nicht, dass alle anderen so viel langsamer waren oder er so viel schneller war. 0,2 wäre normal, seine Reaktion war aber nicht menschlich. Aber er hat ja schon vorher gesagt, er ist kein Mensch. Er ist Finne", lacht Vettel.


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Hat Bottas also einfach Glück gehabt? "Man kennt den Bereich, in dem die Lichter ausgehen für gewöhnlich. Es war eine Mischung aus Reaktion und Vermutung. Manchmal geht es eben komplett auf, ein anderes mal nicht", gibt der Sieger ein gewisses Risiko zu.

Der Drittplatzierte Daniel Ricciardo sieht es ähnlich: "Die Ampel war länger rot als normal. Ich glaube, er hat nicht direkt auf die Lichter reagiert und einfach Glück gehabt."

Lauda: "Verstehe Sebastians Jammerei nicht"

Während die Diskussion unter den Fahrern groß ist, kann sie Mercedes-Aufsichtsratsboss Niki Lauda nicht verstehen. "Gibt es Sensoren in der Strecke, die das messen? Eben, also was gibt es da zu diskutieren? Sebastians Eindruck war falsch, weil der Sensor bei Charlie Whiting rot aufblinkt, wenn er um eine Tausendstel zu früh losfährt. Sebastians Jammerei verstehe ich nicht, denn das war eindeutig."

Viel wichtiger ist dem Wiener, die Leistung von Bottas hervorzuheben: "Unglaublich. Vor allem durch den Druck, den er von Sebastian in den letzten Runden gehabt hat. Ferrari und Red Bull gehen weicher mit den Reifen um, Mercedes braucht im wahrsten Sinne des Wortes mehr Reifen. Deswegen war er leicht gehandicappt. Dass er sich dennoch wehren konnte, war eine fahrerische Höchstleistung. Da kann man nur gratulieren."

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