Großbritanniens Premierminister Boris Johnson setzt sich offenbar persönlich für die Durchführung der beiden geplanten Formel-1-Rennen in Silverstone ein. Wie die Tageszeitung "The Times" berichtet, habe der Regierungschef in einer Sitzung des Kabinetts auf die wichtige Rolle der Motorsportindustrie für England hingewiesen.
Eine Regierungssprecherin erklärt am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in London, dass die Situation weiter genau beobachtet wird, aber noch keine Entscheidung getroffen sei. In den kommenden Wochen soll es weitere Details geben.
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Regierungsauflagen als Zankapfel
Die Rennen in Silverstone sind für den 26. Juli und 2. August vorgesehen. Doch die Corona-Maßnahmen von Johnsons Regierung sehen derzeit noch für alle Flugreisenden nach ihrer Ankunft in England eine zweiwöchige Quarantäne vor. Sollte eine Selbst-Isolation nach der Einreise nötig sein, wären die Termine nicht zu halten. Die Rennserie hat bisher - wie alle anderen Sportorganisationen auch - keine Ausnahmegenehmigung von den strengen Quarantänevorschriften bekommen.
Wie eine Regierungsquelle der Zeitung "The Guardian" sagt, sei die Tür für den Spitzensport in Großbritannien im Sommer noch nicht zu. Die Gesundheitsmaßnahmen würden regelmäßig überprüft.
Derzeit plant die Formel 1 nach Absagen oder Verschiebungen der ersten zehn Saisonläufe einen Start am 5. Juli in Österreich. Auch in Spielberg soll es wegen der Corona-Krise zwei Rennen ohne Fans geben. Auch hierfür fehlt noch eine Bestätigung der Regierung, einen Rennkalender für die Saison 2020 gibt es bisher nicht.