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Emotionaler Hamilton: "Kann nicht aufhören zu weinen"

Lewis Hamilton ist nach 945 Tagen zurück am Siegerpodest! Bei seinem Heimrennen in Silverstone gelingt ihm ein historischer Triumph - der zu Tränen rührt.

Emotionaler Hamilton: Foto: © GEPA

945 Tage bzw. 57 Rennen musste Lewis Hamilton warten. 

Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Silverstone feiert der Brite erstmals seit Saudi-Arabien 2021 wieder einen Sieg. Rennbericht >>>

Es ist sein 104. Grand-Prix-Erfolg (Bestenliste - Rennsiege >>>) und sein insgesamt neunter in Silverstone, womit Hamilton Geschichte schreibt - so oft auf einer Strecke zu gewinnen, schaffte vor ihm noch keiner. 

Dementsprechend emotional ist Hamilton nach dem Rennen. Im Interview mit Jenson Button unmittelbar nach dem Rennen sagt er völlig erleichtert: "Ich kann nicht aufhören zu weinen! Seit 2021 stehe ich einfach jeden Tag auf und versuche zu kämpfen, zu trainieren, mich auf die Aufgabe zu konzentrieren und so hart wie möglich mit diesem tollen Team zu arbeiten."

"Weil ich sie liebe"

Was den Triumph nochmals emotionaler macht, ist wohl die Tatsache, dass es sein letztes Heimrennen mit Mercedes war. Ab 2025 fährt der 39-Jährige für Ferrari.

"Dies ist mein letztes Rennen hier beim Großen Preis von Großbritannien mit diesem Team, also wollte ich es unbedingt für sie gewinnen, weil ich sie liebe", lässt Hamilton mit einer Liebeserklärung in Richtung der Silber-Crew aufhorchen. Es gebe keine bessere Art und Weise, diese Ära mit Mercedes in Großbritannien zu beenden.

Nach zweieinhalb Jahren Durststrecke zeigt sich der siebenfache Formel-1-Weltmeister ungewohnt emotional.

"Ich bin ihnen so dankbar für all die harte Arbeit, die sie in all den Jahren geleistet haben. Ich bin jedem einzelnen in diesem Team, jedem bei Mercedes und all unseren Partnern und all diesen unglaublichen Fans für immer dankbar", sagt Hamilton und richtet sich an die Fans: "Ich konnte euch Runde für Runde sehen, während ich herumkam. Es gibt einfach kein schöneres Gefühl, als hier ganz vorne zu stehen."

"Manchmal gezweifelt, ob wir in diesem Jahr überhaupt noch einen Sieg holen"

(Artikel wird unter der Diashow fortgeführt)

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Dass Mercedes nach dem - zugegeben etwas glücklichen - Triumph von George Russell in Österreich gleich einen Sieg nachlegt, hätte zu Saisonbeginn wohl niemand geglaubt. Auch Hamilton nicht, wie er bei "Sky" durchblicken lässt: "Ich habe manchmal daran gezweifelt, ob wir in diesem Jahr überhaupt noch einen Sieg holen. Jetzt vor den Red Bulls und McLarens zu gewinnen, ist es etwas ganz Besonderes für mich." 

Der Triumph in Silverstone ist für ihn "einer der wichtigsten Siege überhaupt" - bei inzwischen 104 Karriere-Erfolgen eine Ansage. Der Schlüssel zum Erfolg sei ganz simpel: "Cool zu bleiben, als der Nieselregen anfing."

Wolff: "Wie ein kleines Märchen"

Großen Grund zur Freude hat selbstverständlich auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Sein Team legte in dieser Saison die bisher wohl beeindruckendste Entwicklung hin, aus einem Nachzügler wurde ein Siegerauto.

So emotional wie sein langjähriger Schützling ist der Österreicher aber nicht, denn er "war da eher die ganze Zeit auf das Rennen fokussiert", gibt sich Woff cool.

Beim "ORF" fügt er hinzu: "Viel wichtiger ist, dass wir mit Lewis eine richtig gute Verabschiedung in England gemacht haben, indem er den britischen Grand Prix gewonnen hat, vor den eigenen Fans mit Mercedes. Das ist ein bisschen wie ein kleines Märchen."

Wolff: "Sind jetzt Teil der Mannschaften vorne"

Am Ende musste man in der Garage der "Silberpfeile" aber noch zittern, als Max Verstappen auf harten Reifen herbeiflog und Lando Norris noch überholte. Geschuldet war dies den frischeren Reifen, wie Wolff feststellt.

Nach den Siegen in Spielberg und Silverstone stellt sich nun die Frage: Kann Mercedes diese Form beibehalten?

"Ich glaube, jetzt war es ganz ehrlich. Beim letzten Rennen haben wir von dem Crash profitiert, heute war es fast in allen Bedingungen kontrolliert. Das zeigt, dass wir jetzt Teil der Mannschaften vorne sind. Ich hoffe, dass das jetzt bei den nächsten Rennen, auch im Heißen in Budapest, da sind natürlich ganz andere Bedingungen, so weitergeht", schätzt der Österreicher die Lage ein.

Russell: "Weiß nicht, was ich sagen soll"

Weniger gut lief es für Spielberg-Sieger und Pole-Setter George Russell, der seinen Mercedes in Runde 33 nach einem technischen Defekt abstellen musste.

Was genau das Problem war, weiß der Brite unmittelbar nach dem Rennen nicht: "Es war irgendein Fehler, ich weiß nicht genau, was es war. Zehn Runden vorher gingen schon die Warnlampen am Lenkrad an, und im Trockenen hätte ich auch das Auto gehabt, um zu gewinnen und vor Lewis zu bleiben. Ich weiß nicht, was ich sagen soll."

Dabei sah es anfangs nach dem zweiten Sieg in Serie für Russell aus. Am Start blieb er souverän vor Hamilton, und hielt diesen auch die Runden darauf auf Distanz. "Wenn du führst, ist es natürlich schwierig mit dem Regen, weil du der Erste bist, der das merkt. Die McLaren und Lewis waren soviel schneller, ich hatte fast das Gefühl, dass ich stehen bleibe. Dann kamen die Warnleuchten. Einfach schade."

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