Lewis Hamilton dominiert den Sprint zum Grand Prix von China und fährt nach 19 Runden unbeeindruckt seinen ersten Erfolg in Diensten der Scuderia Ferrari ein (zum Rennbericht >>>).
Der Brite erinnert mit seiner Fahrt an seine Glanzzeiten bei Mercedes, leistet sich trotz eines lange Zeit in Schlagdistanz liegenden Max Verstappen (3./Red Bull) keinen Fehler und überquert mit einem Vorsprung von knapp sieben Sekunden auf Oscar Piastri (2./McLaren) die Ziellinie.
Bei der Zieldurchfahrt dankt Hamilton seiner Mannschaft, lobt im Funk mit den Worten "gute Arbeit, Jungs". Sein Renningenieur Riccardo Adami, der in Vergangenheit unter anderem mit Sebastian Vettel zusammengearbeitet hat, sagt: "P1, Baby. Das war eine Meisterleistung beim Reifenmanagement."
Die Stärke und die Erfahrung des Formel-1-Rekordsiegers zeigen sich vor allem im Verlauf des Sprintrennens. Während die Konkurrenz auf dem neuen 5,421 Kilometer langen Asphaltband mit zunehmend abbauenden Vorderreifen zu kämpfen hat, fährt der Ferrari-Pilot zeitweise sogar die schnellsten Rundenzeiten und baut sich so einen immer größer werdenden Vorsprung auf Verstappen bzw. Piastri auf.
Hamilton: "Kritiker haben es nicht verstanden"
Mit dem frühen Erfolg für die Scuderia lässt Hamilton sämtliche Kritiker verstummen, die ihm keine Chance bei den Roten zugerechnet haben. "Ich glaube, viele Leute haben unterschätzt, wie schwierig es ist, sich in einem neuen Team zurechtzufinden", sagt der Rekordweltmeister Augenblicke nach dem Aussteigen aus dem Auto.
"Die vielen Kritiker und Leute, die ich gehört habe, haben es einfach nicht verstanden, vielleicht, weil sie nie die Erfahrung gemacht haben oder es nicht wissen", führt der Starfahrer aus Großbritannien fort.
Das Wochenende in China könnte für Hamilton, der auf dem Kurs (exklusive Sprint) bereits sechsmal gewonnen hat und damit Rekordsieger in Shanghai ist, nicht besser verlaufen. Nach der Sensations-Pole-Position im Sprint-Qualifying am Freitag gab es nun den ersten Sieg, wenn auch im kleineren Format und "nur" im Sprint.
Aber der Erfolg sei ein "tolles Gefühl", auch weil er sich vergangene Woche beim Auftakt in Australien im Auto "nicht wirklich wohlgefühlt" habe. Das sei nun vor den Toren der Millionenmetropole anders, der als Top-Favorit auf die Grand-Prix-Pole-Position in das Sprintrennen geht (ab 08:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
Leclerc ernüchtert: Ergebnis "liegt an mir"
Teamkollege Charles Leclerc beendet den Sprint "nur" auf Rang fünf, findet im Finale keinen Weg an Hamiltons Ex-Mercedes-Teamkollege George Russell vorbei.
Der Monegasse gibt sich nach dem Rennen ernüchtert, hadert mit der Leistung. "Ich würde nicht dem Auto die Schuld geben", sagt er und ergänzt: "Es liegt an mir. Bis jetzt habe ich mich mit dem Auto, so wie es ist, nicht wohl gefühlt."
Leclerc betont, dass sein Neo-Teamkollege "einen tollen Job" gemacht habe, wolle aber seine Schwierigkeiten auf der technisch anspruchsvollen Strecke nicht als "Entschuldigung" für eine fehlende Podestplatzierung missverstanden wissen.