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Helmut Marko: "Haben ehrlich nicht mit dem Titel gerechnet"

Der RB-Motorsportkonsulent erklärt, dass nach der Zieldurchfahrt "keiner eine Ahnung hatte", ob Verstappen Weltmeister ist und spricht großes Lob für Perez aus.

Helmut Marko: Foto: © getty

Bei Red Bull wird gefeiert - in doppelter Hinsicht!

Denn nicht nur ist Max Verstappen nun zweifacher Titelträger, sondern Sergio Perez sorgte dank einer Strafe gegen Charles Leclerc (Ferrari) für den fünften Doppelsieg in der Saison 2022.

Doch der Fahrer-Titel war beim Verstappen-Sieg noch nicht klar. Keiner wusste, wie viel Punkte die FIA für das zu Beginn abgebrochene und nach mehr als zwei Stunden Wartezeit neugestartete Rennen und einer Renndistanz von 28 der angesetzten 53 Runden vergibt.

Das betont auch Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber "Sky": "Unsere Strategen haben gesagt, dass uns ein Punkt fehlt. Nicht nur Verstappen hatte also keine Ahnung, auch sein Team ging nicht davon aus, das er Weltmeister ist."

"Haben nicht mit Titel gerechnet"

Der Grazer gibt offen gegenüber dem deutschen Pay-TV-Sender zu, dass man bei den "Bullen" "ehrlich nicht damit gerechnet habe", dass die WM-Entscheidung auf dem Honda-Kurs Suzuka passieren würde. Dabei hatte der F1-Zampano noch vor dem Singapur-GP betont, dass es aus Marketingsicht - vor allem wegen Honda - am besten wäre, wenn der Niederländer den Titel im Land der aufgehenden Sonne perfekt machen würde.

Eigentlich wird nach einem Titelgewinn gebührend gefeiert - zurecht, nach einer solch langen und anstrengenden Saison. Davon muss Red Bull jetzt erstmal Abstand nehmen, denn das Team "müsse zum Flughafen", da "in Europa Verpflichtungen" anstehen. Aber Marko macht mit einem schmunzeln klar, dass die Meisterparty "irgendwann nachgeholt" wird, Verstappen begrenzt die Titelfeier auf: "Ich gehe nach Hause."

Teamchef Christian Horner betitelt unterdessen: "Er hat die Nummer eins in diesem Jahr mit sehr viel Würde getragen." "Den Titel vier Rennen vor Schluss einzusacken" lässt den Briten um Worte ringen. Er verspricht allerdings: "Wir werden die Meisterfeier nach dem Hersteller-Titel nachholen und es mit Stil tun."

Großes Lob für Perez

Dass Perez der beste "Nummer-2-Fahrer" im ganzen Feld ist, dürfte aufgrund seines neuen zweiten Platzes in der WM-Wertung - 253 zu 252 Punkte gegen Leclerc - spätestens jetzt ein unwiderlegbarer Fakt sein. Der zweifache Saisonsieger (Monaco, Singapur) blieb bis zum Rennende im Rückspiegel von Leclerc und machte mächtig Druck.

Die Beharrlichkeit machte sich bezahlt: Leclerc leistete sich in der letzten Schikane einen Fehler und drängte in der Zielkurve Perez ins Grün. Dafür gab es eine Fünf-Sekunden-Strafe, die Perez auf Platz zwei hievte und Verstappen - auch wegen der bizarren Punkteregel seitens der FIA - zum Weltmeister machte.

Der Mexikaner reflektierte: "Es war ein wenig hektisch mit Charles. Ich habe versucht ein Manöver zu setzen, er hat sich aber verbremst und ist ins Aus. Die Strafe (gegen ihn) war gerecht." Zudem freue sich der 32-Jährige für Red-Bull-Partner Honda, dass Verstappen den Titel in Japan fixieren konnte.

Seinen Einsatz weiß auch der Weltmeister gegenüber "Sky" zu würdigen: "Checo hat eine tolle Saison, es ist einfach gutes Teamwork." Marko ergänzte zudem: "Er war im Qualifying nicht ganz dabei, aber im Rennen war er wieder voll da."

Perez' Reifenmanagement machte einen wesentlichen Faktor aus, weshalb der 231-fache GP-Starter "sukzessive aufholen" und zu "sehr gute Attacken" ausholen konnte.


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