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Marko: "Teamkollege von Max zu sein, ist schwer"

Das F1-Qualifying in Zandvoort zeigt den eklatanten Leistungsunterschied im Red-Bull-Team wieder einmal deutlich auf.

Marko: Foto: © getty

Der Grand Prix der Niederlande in Zandvoort bleibt weiterhin in festen Händen von Max Verstappen.

Während die "Orange Army" auf den Rängen dem schlechten Wetter trotzte und stundenlang lauthals für Partystimmung sorgte, drehte der Nationalheld im Qualifying eine schnelle Runde nach der anderen und sicherte sich problemlos seine achte Pole Position in diesem Jahr. 

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko spricht angesichts des deutlichen Vorsprungs von einer "unglaublichen Machtdemonstration" und einer "unfassbaren" Zeit. "Wenn der Start gelingt, dann sollte das ein Sieg werden", sagt der Steirer bei "ServusTV".

Am "Sky"-Mikrofon fügt er an, vom großen Abstand zu den Verfolgern selbst überrascht zu sein: "Unvorstellbar. Wie dachten, das würde heute im Hundertstel- oder Zehntelbereich liegen. Aber Max hat wieder gezeigt, dass er Herr des ganzen Geschehens ist."

Perez fährt wieder hinterher

Der WM-Spitzenreiter, der kurz vor Schluss abliefern musste und die Nerven behielt, war nach der langen Session erleichtert. "Es war schwierig, die Strecke war ziemlich rutschig. Es ist einfach großartig, wenn alles zusammenpasst", sagt der 25-Jährige, der seit der Zandvoort-Rückkehr in den F1-Rennkalender vor zwei Jahren zum dritten Mal in der Heimat von ganz vorne startet.

Hinter Verstappen überzeugten am Samstag auch Lando Norris (McLaren) und George Russell (Mercedes) und sicherten sich eine gute Ausgangslage für das Rennen. Vor allem McLaren setzt seinen Aufwärtstrend der letzten Rennen offenbar nahtlos fort und etabliert sich mehr und mehr zur zweiten Kraft hinter Red Bull.

Weniger gut lief das Auscheidungsrennen wieder einmal für Sergio Perez. Der Rückstand auf Verstappen ist erschreckend, wie auch Marko im Nachgang zugeben muss: "Teamkollege von Max zu sein, ist momentan eine der schlechtesten Positionen. Und dass Sergio nicht der beste Qualifyer ist, wissen wir", so der Österreicher.

Williams und der dankbare Wind

Die Geschichte des Tages schreibt allerdings nicht Verstappen oder Red Bull, sondern der eigentliche Nachzügler-Rennstall Williams. Das Potential hatte Alex Albon in dieser Saison bereits mehrfach angedeutet, mit einem siebenten Platz in Kanada und einem achten in Silverstone schon wichtige Punkte gesammelt.

In Zandvoort winkt nun eine neue Saisonbestleistung, sollte der beeindruckende vierte Startplatz im Rennen verteidigt werden können. Dass nicht nur Albon, sondern auch Teamkollege Logan Sargeant das Q3 erreichte, unterstreicht, dass die Formkurve des Teams defnitiv nach oben zeigt.

Damit rechnen konnte man allerdings nicht wirklich: "Ich war doch recht überrascht", gibt Albon nach dem Qualifying zu, "normalerweise haben wir nicht diese Performance, aber dieses Wochenende lief toll bisher, das ist auch einmal schön."

Der Brite hat auch eine etwas überraschende Erklärung parat, wieso es in Zandvoort so gut läuft: "Es ist der Wind dieses Wochenende", gibt er zu Protokoll, "er ist perfekt für unser Auto. Das klingt komisch, aber in den Kurven, wo wir normalerweise Probleme haben, kommt er von vorne und in anderen haben wir Rückenwind. Das Auto war einfach perfekt heute."

In der Williams-Garage wird man also auch am Sonntag auf eine leichte Brise hoffen. Leicht zu überholen wird Albon ohnehin nicht sein: Zum wiederholten Male wies der 27-Jährige auf der Gerade der höchsten Topspeed aller Fahrer auf.

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