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Lauda-Ableben am Ende eines "langen Prozesses"

Für den Wiener Lungentransplanteur Klepetko gibt es "keine Todesursache".

Lauda-Ableben am Ende eines Foto: © GEPA

Der Tod von Niki Lauda ist nicht ganz unerwartet gekommen.

Der dreifache Formel-1-Champion hatte nach der Lungentransplantation im vergangenen Sommer - er lebte bereits mit der zweiten transplantierten Niere - mit allen seinen Kräften gekämpft, um wieder ein normales Leben führen zu können.

"Es gibt keine Todesursache. Es war ein langer Prozess, an dessen Ende der Patient gegangen ist. Niki Lauda hat gekämpft. Er war ein toller Mann. Aber es war seit einiger Zeit klar, dass wir ihn nicht mehr auf die 'Rennstrecke' zurück bringen können", erklärt Walter Klepetko, Chef der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie von der MedUni Wien und AKH.

Man müsse Verständnis dafür haben, dass aus Gründen der Privatsphäre keine weiteren Details bekannt gegeben würden.

Eingriff im Sommer

Am Wiener AKH haben Klepetko und sein Team in den vergangenen Jahrzehnten eines der weltweit größten Zentren für Lungentransplantationen geschaffen. Lauda war im vergangenen Sommer mit einem akuten Lungenversagen aus einem Urlaubsaufenthalt in die Klinik gekommen.

"Wir sind sehr zufrieden", hatte Klepetko nach dem Eingriff im vergangenen Sommer erklärt. Die Spenderorgan-Zuteilung war durch die unabhängige Eurotransplant (Leiden/Niederlande) nach den objektiven Dringlichkeitskriterien der internationalen Organisation erfolgt. "Da der Patient zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Warteliste für die Transplantation durch die extrakorporale Membran-Oxygenierung (ECMO; maschinelle Sauerstoffanreicherung außerhalb des Körpers; Anm.) am Leben erhalten wurde, bei vollem Bewusstsein war und es keine andere Therapiemöglichkeit gab, kam er sofort in die höchste Dringlichkeitskategorie für ein Spenderorgan", sagte der Chirurg damals.

Die Zuteilung des Organs war durch die unabhängige Eurotransplant (europäische Schalt- und Organisationszentrale zum Thema Organtransplantationen; Anm.) erfolgt. Es gibt für alle teilnehmenden Länder klare Dringlichkeitskriterien. Bei Lungentransplantationen sind die wichtigsten Kriterien die sogenannten Blutgase, also die Qualität des Gasaustausches (Sauerstoffsättigung im Blut etc.) bzw. die Notwendigkeit, maschinell einzugreifen.

"Gesamtzustand spielt Rolle"

"Wenn jemand plötzlich in die oberste Dringlichkeitsstufe für eine Lungentransplantation kommt, erfolgt die Organzuteilung mit höchster Dringlichkeit", sagte der Transplantationschirurg. Auch der Gesamtzustand des jeweiligen Patienten spielt eine gewisse Rolle. Hier ist die Situation bei Lungenpatienten, die über viele Jahre an chronisch sich verschlechternden Leiden erkrankt sind, anders als bei prinzipiell fitten Personen, die akut in ein nicht reversibles Lungenversagen rutschen.

Spenderorgane für Lungentransplantationen werden nicht auf Gewebe-Verträglichkeit zwischen Spender und Empfänger ausgewählt, wie dies bei anderen Organen geschieht. "Wir haben aber mittlerweile die Möglichkeit, Spenderorgane, die wir sonst nicht verwenden würden, so vorzubereiten und zu verbessern, dass wir sie transplantieren können", schilderte Klepetko nach der Operation von Lauda die Situation. Der Ex-Formel 1-Star und Flugunternehmer hatte sich zunächst gut erholt und in der Rehabilitation große Fortschritte gemacht. Anfang Jänner 2019 war er vorübergehend nach einer Influenza erneut in Spitalsbehandlung in Wien gekommen.

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