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Erster Saison-Doppelsieg für Mercedes in Kanada

Der dreifache Weltmeister macht das halbe Dutzend in Montreal voll:

Erster Saison-Doppelsieg für Mercedes in Kanada

Lewis Hamilton feiert beim Grand Prix von Kanada einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.

Der Mercedes-Pilot hält sich aus den Turbulenzen des Starts heraus und fährt vor Teamkollege Valtteri Bottas zu seinem sechsten Erfolg in Montreal.

Platz drei geht an Daniel Ricciardo, der auch vom Ausfall seines Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen profitiert. WM-Leader Sebastian Vettel fightet in der Schlussphase beide Force India nieder, belegt Rang vier vor Sergio Perez und Esteban Ocon.

In der Startphase beschädigt sich der Deutsche gegen Max Verstappen, der nach den ersten Kurven dank eines Blitzstarts auf Platz zwei liegt, aber nach elf Runden mit einem Defekt ausscheidet, den Frontflügel, weswegen er trotz seines zweiten Startplatzes nichts mit dem Sieg zu tun hat. Zwischenzeitlich rutscht der Heppenheimer auf Rang 18 ab.

Fernando Alonso scheidet kurz vor der Zielflagge auf Kurs zu seinen ersten Saisonpunkten mit Motorproblemen aus. Williams-Rookie Lance Stroll holt solche bei seinem Heimrennen als Neunter.

Ereignisreiches Rennen für Sebastian Vettel

Die Startphase auf der Ile Notre-Dame hat einiges zu bieten. Verstappen kommt überragend weg und zischt vom fünften Startplatz aus auf Rang zwei vor.

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Dabei touchiert er aber leicht mit Vettels rottem Renner, dessen Frontflügel rechts dadurch beschädigt wird. Der 29-Jährige kommt deswegen in der 6. Runde an die Box und startet danach eine Aufholjagd. Auf Rang drei fehlen ihm letztlich nur rund sechs Zehntel.

Aber immerhin macht Vettel in den letzten Runden noch drei Plätze gut. Dabei verweist er in harten Positionskämpfen die Force-India-Boliden des Mexikaners Sergio Perez und des Franzosen Esteban Ocon auf die Ränge fünf und sechs.

Für das kleine Team mit den rosa Autos ist es ein starkes Abschneiden, aber die harten Verteidigungsmanöver von Perez gegen seinen Teamkollegen werden intern noch für Gespräche sorgen.

Vettel wiederum schafft es erstmals in dieser Saison nicht in die Top zwei.

Am Start kracht es doppelt

Die ersten Rennrunden sind durch eine Safety-Car-Phase geprägt. Der Toro Rosso von Carlos Sainz dreht sich kurz nach dem Start nach einem Kontakt mit dem Haas des Franzosen Romain Grosjean und nimmt auf dem Weg ins Out den Williams von Felipe Massa mit.


Verstappen und Ricciardo liefern sich ein Wohnwagen-Rennen:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Als es wieder mit voller Fahrt weitergeht, wehrt Hamilton einen schnellen Angriff Verstappens ab und ist fortan ungefährdet. Für Verstappen ist das Rennen in der elften Runde abrupt zu Ende. Damit hat Hamilton endgültig keinen ernsthaften Konkurrenten mehr.

Zehn Jahre nach seinem ersten Kanada-Triumph feiert der Engländer seinen 56. Grand-Prix-Sieg. In Montreal fehlt ihm nun nur noch ein Triumph auf den deutschen Rekordhalter Michael Schumacher.

In der WM rückt alles zusammen

Für Hamilton ist es sein insgesamt dritter Saisonsieg nach jenen in Shanghai und Barcelona, Bottas hat in Sotschi gewonnen. Damit geht Mercedes nicht nur im Saisonvergleich mit Ferrari bzw. Vettel mit 4:3 in Front, sondern übernimmt in der Konstrukteurswertung mit 222 Punkten auch die Führung acht Zähler vor der "Scuderia".

Das auch deswegen, da der Finne Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari nicht über Rang sieben hinauskommt.

Eine Punkte-Premiere gibt es ausgerechnet bei seinem Heim-Grand-Prix für Lance Stroll. Der erst 18-Jährige wird in seinem Williams Neunter und damit zum zweitjüngsten Fahrer in den Punkterängen nach Verstappen.



Pech hat hingegen einmal mehr Fernando Alonso. Der Spanier ist knapp davor, heuer erstmals zu punkten, muss seinen McLaren aber zwei Runden vor Schluss mit Motorschaden abstellen.

Nach dem aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen doch überraschenden Mercedes-Doppelsieg auf dem Circuit Gilles Villeneuve geht es am 25. Juni in Baku mit dem Grand Prix von Europa weiter. Weitere zwei Wochen später gastiert der WM-Tross in Spielberg beim Grand Prix von Österreich.

Captain Picard macht den "Shoey" mit

"Ich muss meinem Team danken, dass wir hier Ferrari schlagen und uns so seit dem letzten Rennen steigern konnten - ich bin aus dem Häuschen", freut sich Lewis Hamilton bei der Siegerehrung. In Monaco musste er sich mit dem siebten Rang begnügen.

Dem pflichtet auch Valtteri Bottas bei: "Wie wir in zwei Wochen zurückgekommen sind, um wieder zu gewinnen, das ist schon toll. Ein Doppelsieg - was kann es für Mercedes schöneres geben?", meint der Finne gegenüber Schauspieler Sir Patrick Stewart, der diesmal die Sieger-Interviews führen darf - und sich gleich an Daniel Ricciardos berühmten "Shoey" beteiligt.

Vorher hatte der Australier nicht so viel Spaß, wie er nach dem Zieleinlauf zugibt: "Den hatte ich eigentlich nur, als ich die Zielflagge gesehen habe. Wir waren nicht so schnell, dass wir die Beiden vorne fordern konnten. Ich habe versucht, keine Fehler zu machen, um den dritten Platz zu retten."

Sebastian Vettel ist bewusst, dass es sogar auch noch fürs Podium hätte reichen können. Mit Rang vier kann er aber schließlich doch einigermaßen leben: "Wir hätten ein besseres Ergebnis rausfahren können, aber es ist okay."

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