Spektakulär! Dieses Attribut trifft auf den Grand Prix von Deutschland wohl am besten zu.
Spektakulär war in Hockenheim aber nicht nur der Rennverlauf sondern auch die Leistung von Max Verstappen. Der Niederländer und Red Bull behielten im Chaos die Übersicht und jubelten am Ende verdient über den zweiten Saisonsieg nach jenem in Spielberg.
"Das Gefühl ist nach jedem Sieg anders, diesmal aber ganz besonders speziell", sagt Verstappen. "Die Bedingungen waren äußerst knifflig. Man durfte sich nicht zu viele Fehler erlauben."
Einen einzigen Fehler hatte sich aber auch Verstappen erlaubt. Der 21-Jährige leistete sich einen Dreher, nachdem man ihm die gelben Reifen verpasst hatte. Im Gegensatz zu seinen Gegnern wie Lewis Hamilton, Valtteri Bottas oder Charles Leclerc blieb es bei Verstappen aber ohne Folgen.
"Im Nachhinein könnte ich sagen, mein 360-Grad-Dreher war Show für die Zuschauer. Als er passierte, war das aber nicht so lustig. Es gab so gut wie keinen Grip", schildert der Niederländer.
Verstappen: "Das war entscheidend"
Sein Teamchef Christian Horner muss zugeben: "Unsere beiden Fahrer waren neun Mal an der Box - allein Max war fünf Mal drin. Unglaublich! Von diesen fünf Stopps haben wir einen verbockt. Wir haben die gelben Reifen aufgezogen, weil wir dachten, dass es diese Mischung braucht, um bis zum Ende durchfahren zu können."
Zum Glück für Red Bull und Verstappen gab es in der Folge noch eine Safety-Car-Phase und damit die Möglichkeit, nochmal frische Intermediate-Reifen aufzuziehen. "Am Ende hatte Max dann noch frische Slicks drauf und ist auf und davon gefahren. Alles in allem war es einfach ein unglaubliches Rennen", so Horner.
Auch Verstappen lobt: "Entscheidend war letzten Endes der Informationsaustausch zwischen mir und dem Team. Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Das hat uns den Sieg gebracht."
Der Niederländer selbst einmal mehr bewiesen, dass er sich bei Regen wohl fühlt und zu den stärksten Fahrern im Feld gehört. "Viel Training im Nassen als ich jung war, und dabei viele Stunden mit meinem Vater arbeiten, der im Nassen wie ich denke auch ziemlich anständig war", antwortet Verstappen auf die Frage nach seiner Stärke im Regen.
Jung-Papa Kvyat: "Es war ein Horrorfilm"
Ebenso groß wie der Jubel bei Red Bull ist jener beim Schwestern-Team Toro Rosso. Der dritte Platz von Daniil Kvyat ist der erst zweite Podestplatz für das Team in der Formel 1 nach Sebastian Vettels Sensationssieg 2008 in Monza. Bei Toro Rosso jubelt man zudem über Platz sechs für Alex Albon.
Für Kvyat ist sein Podestplatz in doppelter Hinsicht besonders, der Russe wurde am Samstag nämlich erstmals Vater. "Es ist unglaublich zurück auf dem Podest zu sein. Ich dachte, es würde in meiner - wenn man so will - 'zweiten Karriere' nicht mehr passieren. Es war ein Horrorfilm mit ein bisschen was von einer schwarzen Komödie, eine Achterbahnfahrt", fasst Kvyat sein Rennen zusammen.
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Saturday - becomes a father ????
— Formula 1 (@F1) July 28, 2019
Sunday - on the podium at Hockenheim ????
An incredible 24 hours in the life of @kvyatofficial ????#F1 #GermanGP ???????? pic.twitter.com/saZm4yV2eY