Mercedes gab dem Zuschauer in den ersten Runden des Grand Prix von Australien in Melbourne zumindest das Gefühl, um den Sieg mitreden zu können.
Am Ende schien der Triumph angesichts der Stärke von Max Verstappen und Red Bull Racing außer Reichweite, der zweite Platz für Lewis Hamilton ist aber ein guter Erfolg für das ehemalige Serienweltmeister-Team.
Überhaupt angesichts der eigenen immer wieder vorgebrachten Probleme und dem artikulierten Gefühl des Siebenfach-Weltmeisters, sich mit dem "W14" einfach nicht "verbunden" zu fühlen.
"Wir sind zufrieden mit unserer Pace, sie ist ein Schritt nach vorn. Aber man darf sich nicht blenden lassen: Wir hatten einen super Start, aber die Pace hätten wir nicht halten können. wenn das DRS aufgeht, ist der Red Bull zu schnell", sagt Toto Wolff bei "Sky". Er mache sich "keine Illusionen", dass der große Konkurrent immer noch in einer eigenen Liga fahre.
Das Problem: Mercedes versteht selbst nicht ganz, warum es in Australien auf einmal besser funktionierte. "Wir denken darüber nach, warum wir dieses Wochenende so schnell waren, und machen dann einen Schritt nach dem anderen", meint der Teamchef auf mögliche Updates angesprochen.
Hamilton glaubt schon an größeres Potenzial
Auch Hamilton habe "definitiv nicht erwartet, Zweiter zu werden". Zumal er sich eben immer noch nicht wohl mit dem neuen Arbeitsgerät fühlen würde. Darum sei es grandios, dass der Kampf mit Aston Martin diesmal gewonnen werden konnte.
"Wir können die Lücke schließen. Es wird hart, aber nicht unmöglich", ist der Brite zuversichtlicher als sein Boss.
Sorgen macht ihm nur der Ausfall von George Russell, der mit einem kapitalem Motorschaden liegen blieb. Standfestigkeit sei bislang eine Stärke von Mercedes gewesen.
Auch ist dieser "Nuller" vom zweiten Fahrer ein dicker Wermutstropfen im Albert Park. Als zwischenzeitlich Führender wurde Russell schon durch die erste Unterbrechung seine mutige Strategie zunichte gemacht. Ohne diese Entscheidung und ohne den Defekt wäre sogar ein Doppel-Podium drin gewesen, wenn nicht mehr.
"Hättiwari", meint Wolff. Der aber getrost wieder Podien als Ziel ausgeben kann. Und den Kampf um den Status als zweite Kraft.