Mercedes überrascht am ersten Tag der Testfahrten in Bahrain mit einem radikal veränderten Auto.
Eine Woche vor dem Saisonstart präsentieren sich die Silberpfeile mit einem großen Update, das vor allem die Seitenkästen betrifft. Diese wurden deutlich "abgespeckt", sind wie die Kühlschlitze ultraschlank.
Der Seitenkasten liegt oben ganz eng am Chassis an und geht dafür nach unten hin in die Breite. Weil auf den Seitenkästen nun kein Platz mehr für die Rückspiegel ist, sind diese seitlich auf Höhe der Hände der Fahrer auf einem Flügelprofil montiert. In diesem Bereich wurden auch Finnen neu ans Auto geschraubt, um den Crash-Vorgaben zu entsprechen.
Alles in allem präsentiert sich der W13 extrem schlank, der Unterboden ragt weit über die Karosserie hinaus.
Gleich wieder Zoff mit Red Bull?
Bei der Konkurrenz beobachtet man den neuen Mercedes natürlich genau. Red Bull sollen vor allem die neuen Flügel samt Spiegelhalterung ein Dorn im Auge sein.
Eine in Medien kursierende Aussage von Red-Bull-Teamchef Christian Horner, wonach diese Flügel für ihn illegal sind, wurde vom Team als "nicht korrekt" erklärt. "Ich bin ein bisschen überrascht darüber, Kommentare zu lesen, die ich angeblich gemacht haben soll", erklärt Horner. Es habe nie ein offizielles Interview gegeben, rudert Red Bull zurück.
Mercedes hat mit seinem Konzept nicht nur die Konkurrenz überrascht - sondern auch die Formel-1-Bosse. "Das Konzept von Mercedes haben wir nicht erwartet", gesteht Ross Brown bei "F1TV" und muss gestehen: "Es gibt einige sehr extreme Interpretationen der Regeln, die zu einer Menge Diskussionen führen könnten."
Mercedes ist "wirklich stolz auf das Konzept"
Bei Mercedes gibt man sich gelassen, hat man die Idee offenbar vorher bei der FIA eingereicht. Formel 1 und FIA würden das Thema mit "Sorgfalt" behandeln.
"Wir sind wirklich stolz auf das Konzept, jetzt muss es nur noch schnell sein", erklärt Mercedes-Teamchef Toto Wolff zum Auftakt der Testfahrten in Bahrain. "Es ist klar, dass, wenn man mit einer Innovation kommt, es dann eine Debatte gibt."
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, dessen Pilot Charles Leclerc am Donnerstagvormittag in Sakhir der Schnellste war, sieht es so: "Ich wäre überrascht, wenn Mercedes etwas Illegales tun würde."
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— Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team (@MercedesAMGF1) March 10, 2022