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Formel fad! Toto Wolff entschuldigt sich

Der Mercedes-Teamchef beteuert, dass er auch lieber spannende Rennen hätte.

Formel fad! Toto Wolff entschuldigt sich Foto: © getty

Was waren die Hoffnungen auf ein Ende der Mercedes-Dominanz vor der Formel-1-Saison 2019 nicht groß: Ferrari präsentierte sich bei den Winter-Tests als leicht stärkere Kraft, die Scuderia ging mit dem Anspruch, endlich wieder eine Attacke auf die WM-Titel starten zu können, in die ersten Rennen.

Nach dem achten Lauf, dem Grand Prix von Frankreich in Le Castellet, ist die Dominanz der Silberpfeile erdrückender denn je. Der achte Sieg, der sechste Doppel-Erfolg, saison-übergreifend schon der zehnte Sieg in Folge - womit nur mehr ein erster Platz auf den McLaren-Rekord von 1988 fehlt: Die Formel 1 ist weiterhin die "Formel Mercedes". Oder auch die "Formel fad", wie es neutrale Beobachter wohl nennen würden.

Selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist im ORF-Interview über den Erfolgslauf seiner Mannschaft nicht nur erfreut: "Es tut mir leid! Wir wollen auch spannende Rennen."

Nicht einmal team-intern bot das Rennen in Le Castellet irgendwelche Aufreger, Lewis Hamilton fuhr seinen vierten Sieg en suite mit lockeren 18 Sekunden Vorsprung auf Valtteri Bottas ein.

"Lewis war total fehlerlos und hätte fast mit den alten Reifen noch die schnellste Rennrunde gemacht. Dieses Wochenende ist es uns richtig gut ergangen", sagt Wolff.

Geht es so weiter, bewegt sich die Formel 1 auch noch unweigerlich auf eine vorzeitige Entscheidung in der Fahrer-Weltmeisterschaft zu. Die Team-Wertung scheint Mercedes sowieso nur schwer zu nehmen sein, zu überlegen ist der "W10 EQ Power+", wie die genaue Bezeichnung des 2019er-Renners lautet.

Hamilton hat rund drei Rennen vor Hälfte der Saison 36 Punkte Guthaben auf Bottas, Vettel liegt ohnehin schon uneinholbar erscheinende 76 Punkte hinter dem amtierenden Weltmeister. Da tut auch der eine Zusatzpunkt, den der Deutsche in Frankreich für die schnellste Rennrunde vom Briten abluchste, kaum etwas zur Sache.

Wolff versucht, für Österreich Hoffnung zu machen

Kurz ist die Pause, ehe mit dem Highlight des Jahres aus heimischer Sicht - dem Grand Prix von Österreich am Red Bull Ring in Spielberg - der nächste Programmpunkt ansteht. Schon kommendes Wochenende zieht der F1-Tross in die Steiermark.

Wohl zu wenig Zeit, um an der erdrückenden Dominanz von Mercedes etwas zu ändern. Toto Wolff übt sich aber in "Zuversicht" für all jene, die es nicht mit seinem Team - oder zumindest der Serie, die es hinlegt - halten.

Der Red Bull Ring sei nämlich so gar nicht auf die Charakteristik des aktuellen Autos zugeschnitten, meint der Wiener. "Es ist eine Power-Strecke, außerdem wird es heiß - das sind genau unsere zwei Schwächen. Es fehlt uns die Power auf der Geraden, auch die Kühlung hat nicht immer gut ausgesehen."

Rein statistisch gesehen fällt es Wolff leicht, der Konkurrenz Hoffnung zu machen, denn die letzten Jahre unterstützen seine Behauptung nicht gerade: Seit der Rückkehr der Königsklasse war der Ring fast immer in fester Hand der Sterne, einzig letztes Jahr ging der Sieg nicht an Mercedes - weil Hamilton und Bottas mit Defekten ausschieden.

 

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