Lewis Hamilton war zuletzt der Pole-König der Formel 1. Die letzten fünf Rennen durfte der Weltmeister stets von der ersten Startposition in Angriff nehmen - beim Grand Prix der Eifel am Nürburgring (So., 14:10 Uhr) wird aber Valtteri Bottas ganz vorne stehen.
Der Finne stach seinen Mercedes-Teamkollegen deutlich aus, setzte sich eine Viertelsekunde vor den Briten, obwohl er in den Runden zuvor nicht herankam. Die kühlen Temperaturen dürften dem Mann aus dem hohen Norden entgegengekommen sein, wie Toto Wolff erklärt.
"Valtteri bringt einfach den Reifen besser auf Temperatur, wenn es so kalt ist, beziehungsweise wenn der Asphalt sehr glatt ist. Das hat sich heute auch wieder gezeigt", so der Wiener, der im ORF auch unverblümt zugibt: "Wir haben uns in der Box auch alle angeschissen, wie er da eine letzte Runde rausgehaut hat - unglaublich. Und auch, dass wir auf Eins und Zwei stehen vor dem Red Bull, der eigentlich der schnellere war in den anderen Sessions, ist wirklich unglaublich."
Verstappen will mehr
Dabei hatte Red Bull Racing durchaus seine Chance, nach dem ersten Q3-Outing war Max Verstappen noch hauchdünn voran. Ein Faktor, der schon Spannung für das Rennen verspricht.
Verstappen zufolge ist Red Bull dem Mercedes im Vergleich zu den Rennen davor deutlich nähergekommen. "Ein bisschen bin ich enttäuscht, aber ich kann trotzdem zufrieden sein", betont der seit kurzem 23-jährige Niederländer. "Es ist eine Strecke, die Spaß macht. Ich freue mich, morgen zu zeigen, was ich kann."
Bei Lewis Hamilton herrscht angesichts der enormen Ansprüche allerdings keine Zufriedenheit. "Ich muss mich zusammenreißen", so der Brite, der seinen 91. Sieg und damit den Rekord von Michael Schumacher in Angriff nehmen will.
Leclerc happy, Vettel nicht so
Doch ein wenig überraschend wird Charles Leclerc von Startplatz vier ins Rennen gehen, nachdem sich die Ferraris in den Qualifyings zuletzt immer besonders schwer taten - was am Nürburgring auch für Sebastian Vettel ein weiteres Mal galt.
Der Monegasse lobt vor allem die Updates, die vielleicht ein wenig Hoffnung Richtung Konkurrenzfähigkeit im Rennen machen können: "Immer, wenn wir etwas Neues verwenden, funktioniert das. Das war nicht immer so."
Vettel verpasste hingegen zum siebten Mal en suite, wenn auch hauchdünn, die Quali für Q3: "Es hat sich nicht so angefühlt, als würden da noch Welten mehr gehen. Es ist aber nicht das erste Mal, dass wir so weit hinten stehen. Versprechen kann ich nichts."
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