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Scharfe Monaco-Kritik von Stuck

Die Motorsport-Legende findet zum Chaos-GP von Monaco klare Worte:

Scharfe Monaco-Kritik von Stuck Foto: © getty

Der Grand Prix von Monaco sorgte am Montagabend bei "Servus TV" bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" für reichlich Redebedarf. Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck findet dazu passende Worte.

Der prestigereiche Grand Prix im Fürstentum (Rennbericht>>>) startete erstmals um 15:16 Uhr hinter dem Safety Car - allerdings nur zu den Einführungsrunden. Rennleiter Eduardo Freitas, feste Größe in selbiger Position in der Langstrecken-WM "WEC", stoppte aufgrund des Starkregens das Geschehen bis zum zweiten Anlauf um 16:05 Uhr. 

Der zweite Safety-Car-Start mündete schließlich im rollenden Start - zur Verwunderung vieler, denn per Reglement wäre zu dem Zeitpunkt noch ein stehender Start möglich gewesen. Was nicht kommuniziert wurde: Die Ampelanlage war durch den Starkregen beschädigt worden.

"Das ist eine glatte Volksverarschung"

Der 76-fache GP-Starter und zweifache Le-Mans-Gewinner nimmt in gewohnter Art und Weise kein Blatt vor den Mund: "Ich finde, wie das mit dem Regen die letzten Male gemacht haben, auch in Spa-Francorchamps im letzten Jahr, ist für mich eine glatte Volksverarschung. Das sind die besten Fahrer der Welt und die wollen auch im Regen fahren."

"Der Regen ist auch die Chance für einen Mann, wie sie einst Stefan Belloff im unterlegenen Tyrell (1984, Platz drei, Anm.) gehabt hat", verweist Stuck auf einer der größten Außenseiterchancen der F1-Geschichte seines 1985 in Spa-Francorchamps getöteten Landsmann. 

"Strietzel" zeigte, wenn auch nur kurz, Verständnis für den Einsatz des Safety Car: "Wenn Starkregen herrscht, dann ist klar, dann muss man das Safety Car rausschicken." Aber: "Wenn es leichter Regen ist, ist es der größte Dreck der Welt, hinter dem Safety Car zu starten."

"Ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert, weil die meisten Fahrer wollen den Regen. Sie können ihr Können zeigen."

"Das ist die Formel 1!"

Besonders deutliche Worte kamen u.a. auch von den Fahrern Kevin Magnussen (Haas), George Russell (Mercedes) und Lewis Hamilton (Mercedes). 

Magnussen polterte gegen Rennleiter Freitas: "Ich verstehe das (Chaos um den GP-Start, Anm.) wirklich nicht. Wir sind professionelle Rennfahrer und das ist die Formel 1", wird er von Motorsport-Total.com-Chefredakteur Christian Nimmervoll auf dem Youtube-Kanal von "Formel1.de" zitiert.

Im Mercedes-Lager fand Russell zwar sanftere Worte, hielt die Entscheidung zum verschobenen Rennstart für unangemessen: "Wir hätten starten können. Dann hätten wir im schlimmsten Fall nach 20 Runden wieder unterbrochen."

"Es hat doch nur ein bisschen genieselt. Wir werden im nächsten Fahrer-Meeting reden müssen", machte der siebenfache Weltmeister und einer der besten Regenfahrer im F1-Grid Hamilton deutlich.

Monaco blamiert sich mit Ampelanlage

Die Ampelanlage hatte unter dem Starkregen gelitten - so sehr, dass sie kaputt ging. Bekannt wurde es, wie oben erwähnt, erst im Nachgang, eine Entschuldigung ist es in den Augen vom ehemaligen Mercedes-F1-Ingenieur Philipp Brändle aber nicht.

"Es gibt keine Entschuldigung (für das Auslassen des stehenden Starts, Anm.), aber eine Erklärung. Und zwar ist durch den starken Regenfall die Ampelanlage ausgefallen und deswegen konnten sie schlicht und einfach keinen stehenden Start machen."

Stuck ergänzt: "Was hätten sie dann (wenn es trocken gewesen wäre, Anm.) gemacht? Sie (die Rennleitung, Anm.) hätte erklären müssen, dass die Ampel hin ist, oder?"

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