Alfa Romeo Racing lässt Worten Taten folgen und legt am Donnerstag wie angekündigt Einspruch gegen die Zeitstrafen für ihre Piloten Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi beim Grand Prix von Deutschland in Hockenheim ein.
Raikkönen und Giovinazzi fuhren als Siebenter bzw. Achter ins Ziel, flogen jedoch aufgrund der 30-Sekunden-Strafe nachträglich aus den Punkterängen. Dadurch rückte WM-Leader Lewis Hamilton doch noch in die Punkteränge vor, Williams-Pilot Robert Kubica holte so zudem seinen ersten WM-Punkt der Saison.
Bei Räikkönen und Giovinazzi soll beim Start die Kupplung jeweils nicht wie vorgeschrieben innerhalb von 70 Millisekunden nach Betätigung durch den Fahrer reagiert, sondern 200 bzw. 300 Millisekunden gebraucht haben. Das könne man auch als eine Art verbotene "Traktionshilfe" auslegen, hatte die Argumentation der FIA gelautet.
Zoff zwischen Magnussen und Grosjean
Profitiert hat von der Strafe gegen die Alfas auch das US-Team Haas. Trotzdem gibt es im Rennstall von Günther Steiner Stunk, weil sich die beiden Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen in den vergangenen zwei Rennen jeweils gegenseitig ins Auto gefahren sind. Bei Haas wird jetzt eine Art Stallorder überlegt.
"Es ist die einzige Lösung, um es ihnen klarzumachen", sagte Steiner. "Es ist mir egal, dass sie sich nicht mögen. Aber wenn sie sich auf der Strecke nahekommen, müssen wir ihnen das Heft aus der Hand nehmen", sagte der Teamchef aus Südtirol. Über die Pilotenpaarung für 2020 hat Haas noch nicht entschieden. Die "Team-Chemie" könne aber mitentscheidend werden, bestätigte Steiner.
Ironischerweise war zuletzt Hockenheim trotzdem das bisher beste Saisonrennen für Haas. Ursprünglich auf den Plätzen neun und zehn gelandet, wurden die beiden Autos durch die Alfa-Strafen auf die Ränge sieben (Grosjean) bzw. acht (Magnussen) vorgereiht. Das von Ferrari-Motoren angetriebene Haas-Team liegt damit in der Konstrukteurs-WM punktegleich mit Alfa Romeo auf Platz acht.