Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Racing Point holt nun Mehrheitseigentümer Lawrence Stroll zum Gegenschlag aus und kritisiert die Proteste der Konkurrenten scharf.
"Ich habe nie bei irgendwas in meinem Leben betrogen", betont der kanadische Geschäftsmann am Sonntag vor dem zweiten Grand Prix in Silverstone in einer seiner seltenen öffentlichen Stellungnahmen. "Meine Integrität - und die meines Teams - stehen außer Frage", schreibt Stroll. "Diese Anschuldigungen sind absolut inakzeptabel und nicht wahr."
Der Vater von Racing-Point-Pilot Lance Stroll bezeichnet sich daher als "extrem wütend". Er zeigte sich "entsetzt", dass Renault, McLaren, Ferrari und Williams die Gelegenheit Beschwerde eingelegt haben. Der Kanadier wirft den Rivalen fehlenden Sportsgeist vor. "Sie ziehen unseren Namen durch den Schmutz und ich werde nicht einfach danebenstehen und es akzeptieren. Ich beabsichtige, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Unschuld zu beweisen."
Renault hatte wegen angeblich illegaler Kopien von Bauteilen, die im Vorjahr am Mercedes zum Einsatz gekommen waren, Protest gegen Racing Point erhoben. Die Sportkommissare des Motorsport-Weltverbandes FIA gaben der Beschwerde statt, sie verurteilten das in dieser Saison überraschend Team daher am Freitag zu einem Abzug von 15 WM-Punkten und 400.000 Euro Geldstrafe.
Ferrari, McLaren, Renault und Williams erklärten anschließend ihre Absicht, gegen die Entscheidung der Rennkommissare weiter vorzugehen. Racing Point selbst möchte sich einen Einspruch zum Zweck der Strafmilderung offen halten. Das Team hat eine enge Beziehung mit Mercedes, wird vom WM-Dominator unter anderem mit Motoren und Getriebe ausgestattet. Das Auto wird im Fahrerlager aufgrund der Ähnlichkeit mitunter bereits als "pinkfarbener Mercedes" bezeichnet.