Nach der Absage des Grand Prix in Imola wegen der Folgen heftiger Unwetter hoffen die Veranstalter auf eine Verlängerung ihres Formel-1-Vertrags um ein Jahr.
"Angesichts der Komplexität des Kalenders kann man durchaus davon ausgehen, dass die Ausgabe 2023 im Jahr 2026 stattfinden wird. Aber im Moment hat dies sicherlich keine Priorität", sagte der Präsident des italienischen Automobilverbands, Angelo Sticchi Damiani. Der aktuelle Vertrag in Imola läuft bis 2025.
Der für Sonntag geplante Grand Prix der Emilia-Romagna war am Mittwoch wegen der Folgen starker Regenfälle und Überschwemmungen in der Region abgesagt worden. Es ist kaum wahrscheinlich, dass das Rennen noch in diesem Jahr nachgeholt wird. Der Kalender ist dicht gefüllt, einer verkürzten Sommerpause dürften die Teams kaum zustimmen.
Auch Formel-1-Chef Stefano Domenicali ließ wissen, es werde "schwierig", noch in dieser Saison wieder in Imola zu fahren. Eine Verlängerung des Kontrakts mit den Organisatoren sei daher "eine Option, die auf dem Tisch liegt", sagte der Geschäftsführer der Rennserie.
Hamilton: "Sicherheit an erster Stelle"
Der 58-Jährige stammt selbst aus Imola, der Grand Prix liegt ihm daher besonders am Herzen. "Es ist so eine Tragödie, wenn man sieht, was Imola und der Emilia-Romagna zugestoßen ist, der Stadt und der Region, in der ich aufgewachsen bin."
Zum Rennwochenende wurden in diesem Jahr 160.000 Zuschauer erwartet. Die Absage sei angesichts der dramatischen Situation in der Region aber unvermeidlich gewesen, sagte Verbandschef Sticchi Damiani. Das Gebiet an der Adriaküste wird seit Dienstag von schweren Unwettern heimgesucht, die auch Menschenleben forderten.
"Ich weiß, dass wir alle verstehen, dass Sicherheit an erster Stelle steht", schrieb Rekordweltmeister Lewis Hamilton auf Instagram. Weil die Absage wegen höherer Gewalt erfolgte, muss der Streckenbetreiber in Imola zumindest nicht die Millionen-Gebühren für das Rennen an die Formel 1 zahlen. Allerdings müssen voraussichtlich zehntausende Ticket-Inhaber entschädigt werden.