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Norris hat Blut geleckt: "Tür offengelassen wie ein Amateur"

McLaren war im Sprint das stärkere Team, aber Verstappen der stärkere Fahrer. Darum blieb vor allem beim Briten Ärger über den Ausgang des Rennens übrig.

Norris hat Blut geleckt: Foto: © getty

Runde eins geht an Max Verstappen. Der Held der niederländischen Massen holt sich den Sprint-Sieg am Wochenende des Grand Prix von Österreich in Spielberg.

Aber die Jäger sind nah dran: McLaren war mit Oscar Piastri auf Rang zwei und Lando Norris auf Rang drei das stärkere Team. Und das einzige, das die Pace halten konnte - in den ersten Runden auch dem Führenden gefährlich wurde. 

Lando Norris wagte einen Angriff, konnte sich aber nicht langfristig am Red Bull vorbeisetzen. Piastri nutzte bei Verstappens erfolgreichem Konter die Gunst der Sekunde und schlüpfte auch durch.

Trotz engen Abstands zwischen dem Trio blieb es bis zum Ende bei dieser Reihenfolge, mit der sich der Weltmeister seinen insgesamt zehnten Sieg in einem Formel-1-Sprint holte.

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"Das war nicht smart von mir"

Eine gute Vorstellung von McLaren, keine Frage. Aber dass die Papaya-Ansprüche mittlerweile höher sind, zeigte die Reaktion, vor allem von Norris.

Der wirkte nicht nur betrübt, sondern von einer Verkühlung auch gesundheitlich angeschlagen. Umso beachtlicher die Leistung eigentlich.

"Es gibt ein paar Sachen, die ich besser hätte machen können. Ich musste meine Chance früh ergreifen, habe aber die Tür wie ein Amateur offengelassen", war der Brite mit seinem Manöver am Ende nicht zufrieden.

 

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"Da muss ich einfach einen besseren Job machen. Ich hab etwas Dummes gemacht, das war nicht smart von mir."

Mit einer anderen Herangehensweise in dieser einen Kurve "hätte auch alles einen anderen Ausgang nehmen können", war Norris überzeugt. Aber es gäbe noch mehr kleine Gelegenheiten, über die er sich in der Nachbetrachtung immer wieder ärgere. 

Frust statt Freude, und das bei einem Doppel-Podium. War es eine vertane Chance? "Das sagen wir jetzt langsam jedes Wochenende, daher werde ich das nicht mehr sagen."

Piastri ist zuversichtlicher

Es hätte McLaren im Duo aber gerade noch nicht genug Pace gehabt, um den Sieg wirklich anzugreifen.

Zumindest noch nicht im Sprint, auf der Grand-Prix-Distanz hat der reifenschonendere McLaren aber mehr Vorteile.

Darum blieb Norris beim Versuch einer positiven Betrachtung, trotz des Ärgers über einen individuellen Fehler: "Wir sind gut in Form, auch wenn klar ist, dass Max noch eine Spur vor uns ist. Wenn er keine Fehler macht, holt er sich das Ding aktuell einfach ab. Wir müssen einfach das gut durchziehen, was in unserer Macht liegt."

Der Teamkollege war da schon etwas zuversichtlicher: "Max war in der Anfangsphase schon schlagbar. Und ich hatte auch in der zweiten Hälfte durchaus die Pace, um ihn herauszufordern", war Piastri mit seiner Vorstellung deutlich zufriedener.

Warnung für Verstappen

Verstappen war trotz der Zufriedenheit über den Sprint-Sieg naturgemäß gewarnt. "Ich habe gesehen, wie eng der Kampf ist. Wir müssen uns das Rennen als Team anschauen und Details suchen, die wir besser machen können."

Das werde es brauchen, um den "definitiv nicht einzementierten" Sieg am Sonntag abzusichern. Und jetzt steht erst einmal das Qualifying an (ab 16 Uhr im LIVE-Ticker): "Das wird schon sehr viel definieren."

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