Rallye-Legende Walter Röhrl kritisiert Sebastian Vettel für seine Doppelrolle als F1-Fahrer und Umweltaktivist scharf.
Röhrl nimmt gegenüber der "Bild am Sonntag" kein Blatt vor den Mund und hat kein Verständnis für den Aston-Martin-Pilot, der mit der Formel 1 um die Welt fliegt und auf Strecken um Siege und Erfolge rast, allerdings die Frage der Nachhaltigkeit regelmäßig in den Raum wirft.
"Ich habe mich ein wenig gefragt, was denn mit ihm passiert ist. Aber wenn ich mich nach 15 Jahren im Motorsport besinne und jetzt der Meinung bin, dass ich ein Umweltsünder bin, dann muss ich aufhören, basta. So ist das eine Katastrophe", wird der 75-Jährige zitiert.
"Hoffe, er seilt sich nicht von Autobahnen ab"
Vettel erklärte in der BBC-Sendung "Question Time", dass er durch sein Doppel-Engagement "kein Heiliger" sei, er allerdings "einige Dinge nicht kontrollieren" kann.
"Es ist meine Leidenschaft ein Rennauto zu fahren. Jedes Mal, wenn ich in ein Cockpit steige, liebe ich es. Aber wenn ich aussteige, denke ich selbst natürlich auch: Sollten wir das wirklich tun, die Welt bereisen und Ressourcen zu verschwenden?", wird der vierfache F1-Weltmeister von "Speedweek.com" zitiert.
Bei Röhrl trifft dies hingegen auf kein Gegenfühl, im Gegenteil: "Er kann schlecht jammern, dass er was für die Umwelt tun und gleichzeitig mit der Formel 1 um die Welt fliegen will. Das geht nicht. Man muss dann schon konsequent sein Leben danach richten."
Der zweifache Rallye-Weltmeister hofft bei Vettel, dass sein Umwelt-Engagement aber im rationalen Bereich bleibt: "Es freut mich, wenn Sebastian die Formel 1 unversehrt und gesund abschließt. Ich mag ihn und hoffe aus meinem Blickwinkel nicht, dass er sich von Autobahnen abseilt, wie das bei Greenpeace immer wieder gemacht wird, um den öffentlichen Verkehr lahmzulegen."