Im 15. Rennen der Formel-1-Saison 2023 war es soweit: Red Bull Racing nahm erstmals nicht den obersten Podestplatz ein.
Schon in den Trainings zum Grand Prix von Singapur am Freitag deutete sich an, dass es ein schwieriges Wochenende für den dominierenden Rennstall werden könnte. Dies bestätigte sich mit einem miserablen Qualifying am Samstag, in dem sowohl Max Verstappen als auch Sergio Perez in Q2 scheiterten.
Im Rennen erging es dem Duo etwas besser, mit dem Sieg hatten beide jedoch nichts zu tun - Verstappen beendete den Grand Prix auf Platz fünf, Perez wurde Achter. Damit wurde Red Bull heuer erstmals geschlagen, zudem endet Verstappens Rekordserie nach zehn Siegen en suite.
Verstappen: "Es war immer noch schlecht"
"Es lief besser, war aber immer noch schlecht", sagt der trotzdem unangefochtene WM-Führende und hadert mit den Renngöttern.
"Wir hatten ein bisschen Pech mit dem Safety-Car, es ist zum falschen Moment rausgekommen", meint Verstappen. Williams-Fahrer Logan Sargeant löste die SC-Phase nach einem frühen Unfall aus, für die auf harten Reifen startenden Red-Bull-Piloten war ein Boxenstopp - im Gegensatz zur Konkurrenz - zu diesem Zeitpunkt noch kein Thema.
Die Folge: Nach dem Restart purzelte das zwischenzeitlich auf den Positionen zwei und vier liegende Duo schnell wieder zurück. Rund um Runde 40 wechselten Verstappen und Perez unisono auf Medium-Pneus, kurz danach rollte Esteban Ocons Alpine mit einem Getriebeschaden aus - Virtual Safety-Car.
"Auch mit dem hatten wir Pech", seufzt Verstappen. Trotzdem rauschte der Niederländer von Platz 15 noch bis auf Rang fünf vor, kam nur 0,264 Sekunden hinter dem viertplatzierten Charles Leclerc im Ferrari ins Ziel. Deshalb meint er trocken: "Der letzte Stint war schon gut."
Horner: "Irgendwann wäre die Serie eh gerissen"
Teamchef Christian Horner pflichtet seinem Schützling bei "ServusTV" bei: "Da hat man die Pace gesehen. Wir waren sehr stark." Der einzige Lichtblick an einem sonst verkorksten Singapur-Wochenende.
"Das Safety-Car hätte kaum zu einem schlechteren Zeitpunkt auf die Strecke kommen können. Denn es gab den Leuten vor uns praktisch einen Gratis-Stopp an die Hand. Wir hingegen hatten ein Problem mit den gebrauchten Reifen nach der Safety-Car-Phase und mussten obendrein unter Grün an die Box", wähnt Horner das Glück nicht auf Red Bulls Seite.
Traurig ist der Brite jedoch nicht darüber, dass die eindrucksvollen Rekordserien zu Ende gegangen sind. "Irgendwann wäre die Serie eh gerissen. Dass wir 15 Grands Prix am Stück gewonnen haben, ist eine herausragende Leistung", stellt Horner klar und hofft, dass der Suzuka Circuit dem RB19 wieder besser liegt.
"Die Schwächephase ist hoffentlich kein Problem, das sich bis nächstes Wochenende hinzieht", so der Teamchef. "Suzuka ist eine andere Art von Herausforderung. Und hoffentlich können wir dort wieder stark auftreten."