Bei Titelverteidiger Red Bull steht nach den überzeugenden Testfahrten in der Wüste von Sakhir bis zum Formel-1-Saisonstart am kommenden Wochenende (Alle Sessions im LIVE-Ticker >>>) nur noch Feintuning an.
Das Fazit der Fahrer und Verantwortlichen nach den vielen und auch schnellen Übungsrunden auf dem Bahrain International Circuit hätte kaum besser ausfallen können.
"Es hat sich gezeigt, dass wir zuverlässig sind, dass wir schnell und vorne dabei sind", sagt Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko auf "Sky".
Marko sieht Ferrari und Mercedes weiter als größte Konkurrenz
Zum Auftakt der dreitägigen Testfahrten hatte der zweimalige Weltmeister Max Verstappen die Tagesbestzeit aufgestellt und insgesamt 157 Runden gedreht.
"Es ist großartig, den Wagen auf der Strecke zu sehen und wie er sich verhält", erklärte der Niederländer, der in diesem Jahr den Titel-Hattrick perfekt machen will. "Wir werden sehen, wie schnell wir nächste Woche sind, aber ich bin da positiv gestimmt."
Anlass zum Optimismus gibt auch die finale Bestzeit von Teamkollege Sergio Perez am Samstag. Dazu kommt die Zuverlässigkeit. Man habe an den drei Tagen in Sakhir "eigentlich nur ein Problem gehabt. Und das war nicht gravierend", betont Marko.
"Dadurch, dass wir so ein perfektes Roll-out hatten, haben wir eigentlich drei Tage schon an der Detailabstimmung gearbeitet." Der 79-jährige Steirer wähnt den neuen Red Bull auch auf den Longruns schneller als die neuen Modelle der Konkurrenz – allen voran Ferrari und Mercedes. "Ich glaube, die ersten drei werden die gleichen sein", sagt Marko.
Mercedes "noch nicht ganz da, wo wir hinwollen"
Die Frage ist aber, wie nahe Ferrari und Mercedes den Bullen gerückt sind – und ob sie die Lücke beim ersten Saisonrennen am 5. März erneut in Bahrain schließen können.
Mercedes-Star Lewis Hamilton wollte sich nach den Tests noch nicht festlegen. "Es ist ein bisschen schwer, es zusammenfassen", meint der siebenfache Weltmeister. Der Test-Auftakt sei nicht so schlecht gewesen, am zweiten Tag stoppte ein Hydraulik-Problem aber den schwarz lackierten Silberpfeil seines Teamkollegen George Russell.
Beim Test-Finale fuhr Hamilton immerhin die zweitschnellste Zeit hinter Perez. Zudem hoppelt sein W14 bei hoher Geschwindigkeit nicht mehr so unangenehm wie das Vorgängermodell.
"Es ist schön, einmal ohne Bouncing zu fahren", sagt der 38-Jährige, der mit seinem achten WM-Titel alleiniger Rekordhalter werden könnte. "Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, aber es ist eine gute Ausgangsbasis." Im Vorjahr hatte Hamilton erstmals seit seinem F1-Einstieg 2007 kein Rennen gewonnen.
Neuer Ferrari hat in den Kurven noch Probleme
Immerhin drei Siege und WM-Rang zwei gab es für Ferrari-Star Charles Leclerc.
Der Monegasse fühlt sich nach hartem Wintertraining in den Dolomiten in der besten Form seines Lebens. "Ich habe aber das Gefühl, dass wir noch Arbeit vor uns haben", sagt Leclerc.
"Red Bull hat in diesen drei Tagen sehr stark ausgeschaut." Der neue Ferrari SF-23 sei auf den Geraden schnell. "In den Kurven haben wir vielleicht ein bisschen mehr Probleme."