Das Abenteuer "Red Bull Racing" ist für Liam Lawson nach nur zwei Grand-Prix-Wochenenden wieder Geschichte.
Der Neuseeländer wurde nach dem Formel-1-Rennen in China in das B-Team Racing Bulls degradiert (das sagt Lawson dazu >>>), ab dem Japan-GP übernimmt Lokalmatador Yuki Tsunoda an der Seite von Max Verstappen.
Während es in den sozialen Medien auch Zuspruch für den Red-Bull-internen Fahrerwechsel gibt, muss sich der Rennstall mit Sitz in Milton Keynes auch Kritik gefallen lassen. So auch von Ex-F1-Pilot und nunmehrigem "Sky"-Experten Ralf Schumacher.
"Ist kein Totalausfall, aber ..."
Der Deutsche findet gegenüber dem Pay-TV-Sender, angesprochen auf den raschen Entschluss, Lawson wieder in ein Racing-Bulls-Auto zu setzen, klare Worte. "Für mich ist das auch nach wie vor alles etwas kopflos. Und ich glaube, Red Bull muss jetzt aus dem Ganzen dringend Konsequenzen ziehen. Ich glaube, das harmoniert einfach alles nicht mehr wirklich. Christian Horner scheint auch in seiner Position (...) falschgelegen zu haben."
Doch nicht nur Horner habe laut Schumacher zumindest Teilschuld an dem Debakel. "Aber jetzt muss ich sagen, das ist kein Totalausfall, aber weit davon entfernt ist es auch nicht von Dr. Helmut Marko, der Liam Lawson da zu sehr reingedrückt hat. Und ich finde, zwei Rennen sind einfach zu wenig für einen jungen Fahrer. Man hätte mehr mit ihm arbeiten sollen. Deshalb sage ich: Das Ganze ist kopflos, und ich bin echt überrascht."
Auf der anderen Seite der Gleichung steht Tsunoda, der nach 89 GP-Starts nun seine Chance an der Seite von Verstappen erhält. Zwar dürfte der Japaner kein Problem damit haben, im A-Team zu fahren, Schumacher glaubt aber, dass Lawson "wie ein nasser Putzfetzen" ausgetauscht wurde und fürchtet, dass die Neuankunft bzw. Rückkehr von Lawson bei den Racing Bulls für eine "Destabilisierung" sorgen könnte.
Horner hätte Hülkenberg nehmen sollen
Der nunmehrige Sky-Experte findet weiter, dass Horners Beharren auf Lawson, trotz seines Talents, aufgrund der aktuellen Situation ein Schuss ins Leere gewesen ist. Bei der Fahrerplanung für die Saison 2025 sei es rückblickend "von Anfang an der Fehler" gewesen, "nicht Nico Hülkenberg ins Auto zu lassen."
Denn Red Bull Racing hätte auch im Hinblick auf die Konstrukteurs-WM "eine klare, erfahrene Nummer zwei gebraucht. Im Qualifying ist er super, im Renntrimm ist er super", lobt Schumacher den Sauber-Piloten, der seit 2010 (mit Unterbrechungen) in der Formel 1 fährt und im aktuellen Feld zusammen mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton zu den erfahrensten Piloten gehört.