Genau 130 gestrichene Runden, 84 Track-Limit-Vergehen und insgesamt 20 Strafen: Im vergangenen Jahr verkam der Große Preis von Österreich nach der Zieldurchfahrt zur Farce.
Es dauerte Stunden, bis das endgültige Endergebnis des Formel-1-Rennens in Spielberg feststand, etliche Fahrer erhielten für das Überfahren der Streckenbegrenzungen lange nach Rennende noch Zeitstrafen. Mit einem temporären Schotterband in den Kurven 9 und 10 soll dieses Problem nun Geschichte sein.
"Das haben wir gelöst", sagte Erich Wolf, Geschäftsführer des Red Bull Rings. Ein temporäres Kiesbett soll nun verhindern, dass sich die F1-Piloten in den letzten beiden Kurven der Strecke einen Vorteil verschaffen und deshalb zahlreiche Strafen ausgesprochen werden. "Wer da reinfährt oder es berührt, hat einen Nachteil. Das löst das Problem von alleine", erklärte Wolf zuletzt im Rahmen der "Red-Bull-Classics"-Pressekonferenz.
Wegen MotoGP kein permanentes Kiesbett möglich
Ein permanentes Kiesbett kam aufgrund des Sicherheitsaspekts in anderen Rennserien wie etwa der MotoGP, wo größere Auslaufzonen die Sturzgefahr verringern, nicht infrage. Die besten Motorrad-Piloten sind von 16. bis 18. August in der Steiermark zu Gast, bereits nach dem Rennwochenende in der Formel 1 soll das Schotterband wieder dem Asphalt weichen.
Die Änderungen wurden im Einvernehmen mit dem Automobil-Weltverband FIA und dem Motorrad-Weltverband FIM getroffen, hieß es in einem Statement des Projekt Spielberg.
"Das muss zusammenpassen. Wir können die Strecke nicht für die einen optimieren und die anderen können dann nicht mehr fahren", erklärte Wolf. Bereits vor acht Jahren waren gelbe "Sausage Kerbs" (dt. Würste) installiert worden, um die Fahrer auf der Strecke zu halten. Damals wurde allerdings die Radaufhängung sowie die Frontflügel der Boliden durch die neuen Randsteine beschädigt.