Die Startaufstellung beim Grand Prix von Bahrain (Sonntag, 17:00 Uhr im LIVE-Ticker) wird im Nachgang des Qualifyings durcheinandergewirbelt.
Die beiden Mercedes-Piloten George Russell und Kimi Antonelli werden jeweils um einen Platz strafversetzt. Grund dafür: Beide sind während der Rotphase im zweiten Qualifying-Abschnitt aus der Garage gefahren. Eigentlich darf man sich erst dann auf den Weg zum Boxenausgang machen, wenn die FIA eine Zeit für den Neustart angekündigt hat.
Durch die Strafe geht es für Russell von Rang zwei auf drei zurück, Antonelli startet statt von Platz vier nun von fünf aus ins Rennen.
Die Profiteure der Situation sind Charles Leclerc und Pierre Gasly, die jeweils einen Platz nach vorne rücken.
Das Urteil der Rennkommissare im Wortlaut:
Der Teamvertreter, Herr Shovlin, erklärte in seiner Aussage, dass er die Anweisung zum Freigeben der Autos versehentlich gegeben habe, nachdem er die Nachricht auf Seite 3 des Timing-Bildschirms 'geschätzte Restart-Zeit' fälschlicherweise als eine Nachricht über die tatsächliche Restart-Zeit interpretiert habe.
Er argumentierte, dass in diesem Fall kein sportlicher Vorteil erzielt wurde, da noch genügend Zeit (11 Minuten) für andere Teams verblieb, um ihre Runplan einzuhalten. Es wurde auch festgestellt, dass der Sportdirektor des Teams, Herr Meadows, bei dem Ereignis nicht anwesend war und normalerweise in den Freigabeprozess involviert wäre.
Der FIA-Einsitzer-Sportdirektor erklärte, dass eine solche Maßnahme einen sportlichen Vorteil verschaffen könnte, da es dem Team ermöglichen würde, seinen Runplan durchzuführen, während andere Teams dies möglicherweise nicht könnten.
Die Rennkommissare stimmen dieser Ansicht zu, besonders wenn nur noch wenige Minuten in der Sitzung verbleiben. Der FIA-Sportdirektor argumentierte, dass es eine sportliche Strafe geben müsse und nicht nur eine Geldstrafe für das Team, da sonst in Zukunft Teams ihre Autos sofort freigeben würden, sobald die geschätzte Restart-Zeit veröffentlicht wird. Die Rennkommissare stimmen dieser Ansicht zu.
Herr Shovlin argumentierte, dass es möglich sei, eine nicht-sportliche Strafe zu verhängen, wenn die Rennkommissare erklärten, dass dies nicht als Präzedenzfall betrachtet werden solle, erklärte jedoch auch, dass, wenn eine sportliche Strafe verhängt werden sollte, diese gemildert werden müsse.
Die Rennkommissare stimmten der Ansicht zu, dass dieser Verstoß eine sportliche Strafe erfordere, akzeptieren jedoch, dass der Verstoß unbeabsichtigt und ein echter Fehler des Teams war, für den sich Herr Shovlin entschuldigte.
Wir entscheiden uns, eine Gridstrafe von einer Position zu verhängen. Ein ähnlicher Verstoß unter anderen Umständen könnte in Zukunft eine strengere sportliche Strafe nach sich ziehen.