news

Wolff über Doppelsieg: Dominanz wie in Las Vegas "lange her"

Mercedes führte jede Session beim Grand Prix von Las Vegas an und fuhr aufgrund eines überragenden Lewis Hamilton zum Doppelsieg.

Wolff über Doppelsieg: Dominanz wie in Las Vegas Foto: © getty

Brasilien 2022: Das war der bis dato letzte gewertete Doppelsieg der "Silberpfeile". Fast zwei Jahre später, ebenfalls westlich des Atlantiks, gelingt beim Grand Prix von Las Vegas (Rennbericht>>>) in den USA der nächste Doppelerfolg.

Und wie vor zwei Jahren heißen auch heuer im Bundesstaat Nevada die Fahrer George Russell (1.) und Lewis Hamilton (2.), wobei der siebenfache Weltmeister eine beeindruckende Aufholjagd zeigte und zum "Fahrer des Tages" gekürt wurde. Die Dominanz der beiden Mercedes-Piloten - Hamilton führte die ersten beiden Trainings, Russell das dritte Training und das Qualifying an - erinnerte den Teamchef Toto Wolff an "alte" Zeiten.

"Es ist schon lange her, dass wir jede Session so dominiert haben. Heute waren wir fast zwei Sekunden schneller als alle anderen", sagt der Wiener gegenüber dem "ORF". Den beiden britischen Piloten bzw. dem W15 seien über das gesamte Wochenende die kühlen November-Temperaturen der "Sin City" "zugutekommen", die Pirelli-Reifen seien stets "im richtigen Temperaturfenster" gewesen.

Generell habe "dieses Wochenende" dem deutschen Rennstall "viel gelehrt", denn nun wisse man, "wie wir den Reifen im optimalen Fenster haben können."

Russell-Sieg war nie gefährdet

Sowohl Russell als auch Hamilton beeindruckten auf ganzer Linie. Während Russell einen ungefährdeten Start/Ziel-Sieg eingefahren und das Rennen nach Belieben dominiert hat, ging Hamilton nach einem verkorksten Qualifying - der Rekordweltmeister machte zwei äußerst seltene Fahrfehler - von Rang zehn in den 50 Runden langen GP.

Nach dem zweiten Boxenstopp kam der künftige Ferrari-Fahrer zwar seinem britischen Landsmann mit großen Schritten näher - der Rückstand schrumpfte von zwölf auf zeitweise fünf Sekunden - am Ende behielt aber Russell die Oberhand. "George hat das (den Sieg, Anm.) gemanaged. Er war zwölf Sekunden vorne, als Lewis die Reifen gewechselt hat. Das war also nie ein Thema", sagt Wolff.

Aber: Der langjährige Teamchef hätte einen Zweikampf erlaubt, wenn Hamilton auf Russell aufgeschlossen wäre. "Ich glaube, die wären schon so gescheit gewesen, dass die sich nicht ins Fahrzeug fahren."

Perfektes Wochenende für Russell, Hamilton hadert

Russell erlebte in Las Vegas das wohl beste Wochenende seiner Karriere. Das dritte Training führte der Brite an, im dritten Qualifying stach er den Ferrari-Piloten Carlos Sainz Jr. im letzten Moment um die Pole-Position aus. Und im Rennen gab sich der nun zweifache Saisonsieger keine Blöße.

Auf die Frage, ob es ein perfektes Wochenende gewesen sei, antwortet der Mercedes-Star gegenüber dem "ORF" schlichtweg mit "absolut", fand aber keine Erklärung, warum der W15 so gut auf den Stadtkurs von Las Vegas passte. "Ich weiß es nicht", sagt Russell dem "ORF" und ergänzt: "Jetzt genieße ich den Moment, aber morgen setzen wir uns (im Team, Anm.) zusammen und überlegen, warum das so war."

Trotz der Aufholjagd zeigte sich Teamkollege Hamilton fast schon enttäuscht. Der Doppelerfolg sei zwar "super für das Team", so richtig freuen konnte/wollte sich der Rekordsieger aber über das Ergebnis nicht. Auch aufgrund des verkorksten Qualifyings in der Nacht zuvor. 

Wolff über Verstappen: "Er war der beste Fahrer"

Max Verstappen beendete einst beim unvergessenen Abu-Dhabi-Finale der Saison 2021 die Meisterserie des noch-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton. Seitdem holte der Red-Bull-Pilot drei Titel in Folge, in Las Vegas kam der Vierte hinzu. Ein Kunststück, das so nur Hamilton, Sebastian Vettel, Michael Schumacher und Juan Manuel Fangio gelang.

Allerdings musste der Niederländer in der Saison 2024 auch einige Niederlagen einstecken. Vom Österreich-GP bis zum Mexiko-GP beendete er zwar die zehn Rennen am Stück, fuhr aber keinen Sieg ein. Den Grundstein zum WM-Titel legte er in den ersten zehn Rennen, als er sieben davon gewann.

"Er hatte in der ersten Saisonhälfte das beste Auto und war der beste Fahrer. In der zweiten Saisonhälfte war er eindeutig der beste Fahrer. Ein total verdienter Weltmeister", honoriert Wolff die Leistung des einstigen WM-Rivalen.


F1: Max Verstappen auf einer Stufe mit Prost und Vettel


Kommentare