Auch ein kurzer, aber heftiger Regenschauer beim Großen Preis von Monaco konnte Max Verstappen nichts anhaben.
Der Red-Bull-Pilot gewann am Sonntag zum zweiten Mal nach 2021 das prestigeträchtige Rennen im Fürstentum (Ergebnis des GP von Monaco) und baute damit seine WM-Führung mit nun 144 Punkten auf Teamkollege Sergio Perez auf 39 Zähler aus. WM-Stand >>>
"Es ist superschön, bei diesem Wetter zu gewinnen - ruhig zu bleiben und das Rennen nach Hause zu bringen", jubelt Verstappen.
Verstappen: "Ich habe die Mauern gestreift"
"Es war schwierig, weil wir anfangs auf dem Medium unterwegs waren. Wir wollten nicht so lange draußen bleiben, aber wir mussten es, weil der Regen kam. Dann kam der Regen, es war unglaublich rutschig. Ich habe die Mauern gestreift, weil es da draußen sehr schwierig war - aber so ist Monaco", sagt Verstappen salopp.
Nichtsdestotrotz meisterte Verstappen die Bedingungen und degradierte die Konkurrenz wieder einmal zu Statisten. Am Ende hatte er knapp 28 Sekunden Vorsprung auf Fernando Alonso.
"Das hat ja schon gestern mit dieser Qualifying-Runde angefangen. Und jetzt, egal wie die Witterungsverhältnisse waren, trocken, halbnass, völlig nass - er hat das immer unter Kontrolle gehabt. Einmal hat er wieder die Mauer küssen müssen, aber das ist Gott sei Dank gut ausgegangen", lobt Red-Bull-Konsulent Helmut Marko auf "ServusTV" die "unglaubliche Leistung" des WM-Führenden.
"Wie dann Alonso aufgedreht hat, hat Max gekontert. Wann immer Alonso schnelle Runden hatte, hat er die immer wieder unterboten", so der RB-Berater weiter.
Alonso: "Wir hatten keine Chance"
Alonso, der in Monaco als Verstappens größter Konkurrent galt, konnte den Sieger nie richtig fordern. Der Spanier und Aston Martin verspielten die kleine Chance auf den Sieg mit einem zu gewagten Reifenwechsel, am Ende blieb Rang zwei.
"Es hat nicht so viel Spaß gemacht, vor allem, als der Regen kam. Max ist auf den Medium-Reifen sehr gut gefahren, sodass wir keine Chance hatten. Dann hat der Regen die Sache ein bisschen schwierig gemacht" , gibt Alonso gegenüber "Servus TV" zu verstehen.
Bei Alonsos Auto wurde bei Einsetzen des Regens auf Medium-Reifen gewechselt, anstatt die Intermediate gleich aufzuziehen. "Wir dachten, es ist ein kurzer Schauer. Wir mussten auf jeden Fall wechseln", erklärt Teamchef Mike Krack die Entscheidung.
In den sozialen Medien kursierten Gerüchte, dass es sich beim Aufziehen der Medium-Pneus um ein Missverständnis im Lager von Aston Martin handelte. Diesen Behauptungen widerspricht Krack allerdings: "Das war kein Kommunikationsfehler, das war so geplant."
Horner: "Dann wäre es viel enger geworden"
Wenig später musste das Team die Entscheidung revidieren und wechselte erneut, diesmal auf Intermediates. Damit konnte man immerhin noch Platz zwei für Alonso verteidigen. "Wir haben gemerkt, dass der Regen ziemlich stark war", meint Alonso.
Der Spanier glaubt nicht, dass er eine echte Siegchance gehabt hätte, Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht die Sache jedoch ein wenig anders. "Wenn Fernando den Intermediate genommen hätte, dann wäre es viel enger geworden", meint der Brite bei "Sky".
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Bei Perez "ist alles danebengelaufen"
In den Siegestaumel mischte sich bei Red Bull am Ende des Tages auch ein wenig Frust über den 16. Platz von Sergio Perez unter.
Der Mexikaner, der nach seinem Quali-Crash von ganz hinten gestartet war, kam nie wirklich vom Fleck und beschädigte sich seinen Frontflügel, als er auf den Haas von Kevin Magnussen auffuhr. Damit war das Rennen praktisch gelaufen.
"Da ist alles danebengelaufen", sagt Helmut Marko bei "ServusTV": "Die Boxenstopps kamen zum schlechtesten Timing, aber da kann er nichts für. Die Kollision (mit Magnussen, Anm.) war auch unglücklich. Teilweise war der Speed sehr gut, aber die Entscheidung, auf Regenreifen zu gehen - in dieser Situation war es schon wurscht. Da haben wir gesagt, volles Risiko. Nehmen wir mal an, es waren für die diesjährige Saison genug Hoppalas."
Perez selbst sagt: "Wir haben den Preis für meinen Fehler (im Qualifying, Anm.) bezahlt, und das war sehr kostspielig. Ich muss mich einfach bei meinem Team entschuldigen, denn ein solcher Fehler ist nicht hinnehmbar."
In Hinblick auf die WM kann solch ein Ausrutscher fatal sein, wie der Mexikaner selbst weiß. "Ich muss weitermachen und daraus lernen, und ich kann mir keine weitere Nullnummer in der Meisterschaft leisten."