Der Feuerunfall von Romain Grosjean beim Grand Prix von Bahrain 2020 war einer der schlimmsten Crashs, die die Formel 1 in jüngster Zeit erlebt hat.
Der damalige Haas-Pilot konnte sich nach dem Highspeed-Einschlag in die Leitplanke, bei dem es den Boliden in zwei Teile zerriss, aus dem brennenden Wrack retten und blieb wie durch ein Wunder bis auf Verbrennungen an Händen und Füßen unverletzt.
Wieso das Auto in Flammen aufgehen konnte, erklärt nun der Unfallbericht der FIA, der nach Abschluss der Untersuchungen veröffentlicht wurde.
Demnach habe Grosjeans Haas nach dem Kontakt mit dem AlphaTauri von Daniil Kvyat bei rund 241 km/h mit einer Geschwindigkeit von 92 km/h und in einem Winkel von 29 Grad, beziehungsweise in einem Scherwinkel von 22 Grad in Fahrtrichtung in die Dreifach-Leitplanke eingeschlagen. Das mittlere Element der Leitplankte konnte der Kraft von 67g nicht standhalten, wodurch der Bolide die Absperrung teilweise durchbrechen konnte und wobei sich das Heck von der Überlebenszelle trennte.
Bei dem Einschlag wurde dem Bericht zufolge die Inspektions-Luke des Tanks auf der linken Seite des Chassis abgetrennt und die Benzinleitungen von der Sicherheits-Blase des Tanks - der im Monocoque untergebracht ist - gerissen. Beides war Auslöser dafür, dass Benzin austreten und sich entzünden konnte.
FIA plant Verbesserungen bei Sicherheit
"In den letzten Momenten des Einschlags in die Streckenbegrenzung hat sich ein Feuer entzündet, das vom hinteren Ende der Überlebenszelle ausging und sich nach vorne in Richtung Fahrer ausgebreitet hat", heißt es im Bericht.
Um derartige Szenarien in Zukunft zu verhindern will die FIA vor allem Verbesserungen im Bereich der Sicherheitsblase des Tanks vornehmen, auch die Themen Cockpit-Feuerlöscher, Schutz-Equipment des Fahrers und Strecken-Absperrungen stehen auf der Liste.
"Unfälle mit Feuer in diesem Ausmaß sind glücklicherweise selten. Daher ist es sehr wichtig, zu lernen, was wir können, inklusive der Interaktion mit dem Hochspannungs-System. Der Einsatz aller Beteiligten war heroisch, und sie wurden zurecht gelobt", sagt FIA-Sicherheitsdirektor Adam Baker.
Die FIA hält aber auch fest, dass sich sämtliches Schutz-Equipment des Fahrers, von HANS bis Sicherheitsgurt, und das ganze Monocoque von Sitz über Kopfstütze bis Halo so wie erwartet verhielten und Grosjean vor Schlimmerem bewahrten.