Max Verstappen ist mit 25 Jahren zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister.
Der Niederländer siegt in einem durch Regen verkürzten Japan-GP. Beim Fallen der Zielflagge in der 28. Runde (von 53) wissen aber nicht mal die Strategen bei Red Bull, ob der insgesamt sechste Fahrertitel der "Bullen" (4x Vettel, 2x Verstappen) feststeht - geschweige denn Verstappen selbst.
Denn weil durch eine Punkteregel, die bis dahin scheinbar nur die FIA selbst kannte, bekommt Verstappen doch die vollen Punkte. Dies reicht aber noch nicht aus, denn er holt nur sieben Punkte mehr als WM-Rivale Charles Leclerc, der eigentlich Zweiter wird - Betonung auf eigentlich.
Der Monegasse drängt im Zielsprint Sergio Perez von der Bahn, erhält eine Fünf-Sekunden-Strafe und wird nach der Strafe nur mehr als Dritter geführt. Das reicht aus - auch wegen der bizzaren Punkteregel der FIA -, um Verstappen zum zweiten Mal Weltmeister werden zu lassen.
Der neue, alte Champ betont gegenüber "ServusTV", dass er erst nach dem ersten Interview über die Situation aufgeklärt wurde: "Mir hat ein Offizieller von der FIA gesagt, dass ich Weltmeister bin, weil Leclerc eine Strafe bekommen hat."
"Wusste nicht, wie viel Punkte ich bekomme"
Verstappen reflektierte im ersten Interview nach Rennende: "Das Auto ist geflogen. Ich bin sehr glücklich, dass wir gefahren sind. Es ist einfach verrückt, wir haben das Rennen gewonnen, wir hatten zurückblickend ein unglaubliches Jahr. Ich bin so dankbar an alle, die so hart gearbeitet habe. Mit Honda zu zweiten Mal Weltmeister zu werden, und das hier in Suzuka, ist besonders."
"Der Titelgewinn ist ein verrücktes Gefühl, denn ich habe ihn nicht erwartet, als ich die Linie überfahren habe. Ich wusste nicht: Sind es halbe Punkte? Ich wusste nicht mal, wie viel Punkte ich bekommen würde. Ich bin einfach nur glücklich", fügte der Vettel-Titel-Erbe im "Bullen"-Stall gegenüber "Formula1.com" fort.
Verstappen weiß: Ein langer Weg seit dem Saisonauftakt
Doch nicht alles war zu Saisonbeginn so rosig, wie es scheint, stand man doch nach dem dritten Rennen in Australien mit zwei Ausfällen und lediglich 25 Punkten da, während WM-Rivale Leclerc bereits bei 71 Punkten nach zwei Siegen, drei schnellsten Runden und einem zweiten Platz stand.
Aufgegeben hat man bei Red Bull allerdings nie, im Gegenteil. Er betont: "Wir sind nach dem schlechten Saisonauftakt ruhig geblieben und haben das Auto sehr stark entwickelt, wir sind im Rennen sehr stark."
Die letzten vier Rennen, fünf, wenn man den Sprint in Brasilien mitrechnet, will Verstappen nach dem zweiten Titel nicht anders angehen, als bisher in der Saison: "Ohne Druck die letzten Rennen zu fahren, wird gut sein, aber wir wollen gewinnen."