Es steht 2:1 im WM-Duell Lewis Hamilton gegen Max Verstappen. Beim Grand Prix von Portugal in Portimao machten Kleinigkeiten den Unterschied zugunsten von Mercedes.
Dabei hatte der Niederländer seine Hände dran an einem erneuten Etappensieg gegen den Siebenfach-Weltmeister. Nach dem Safety-Car-Restart schob er seinen Red Bull an Hamilton vorbei, der kämpfte sich vier Runden später aber zurück. Letzten Endes konnte Verstappen nicht ganz mithalten.
"Ich bin zufrieden - ich habe alles probiert, was ich konnte. Es war zwischen uns Dreien (inkl. Valtteri Bottas, Anm.) super eng. Aber es war gut - es hat sich mehr nach Racing angefühlt, als nach ständigem Reifensparen. Uns hat im Rennen einfach ein bisschen die Pace gefehlt", fasste Verstappen zusammen.
"Wir haben schon aus dem letzten Jahr gewusst, dass wir hier nicht sonderlich stark sind. Zweiter war das beste Resultat, das wir heute kriegen konnten", hakte der ehrgeizige Youngster das Wochenende trotzdem zufrieden ab.
"Es ist eng. Ich wünschte, es wäre noch enger, aber es ist eine lange Saison und wir können uns Ausfälle oder dumme Fehler nicht leisten. Also machen wir einfach so weiter."
Track Limits: Marko reicht's langsam
Dennoch war es eben ein solcher dummer Fehler, der die Laune bei Red Bull am Ende des Tages etwas trübte. Einmal mehr spuckten die Track Limits in die Suppe: Nachdem Verstappen schon im ersten Rennen in Bahrain den Sieg dadurch verlor und im Portimao-Qualifying ein Rutscher hinaus die Pole Position kostete, ging nun die schnellste Rennrunde dadurch verloren.
Ein Umstand, der bei Helmut Marko nun langsam den Geduldsfaden reißen ließ: "Es ist nervig. Jetzt haben wir einen Sieg, eine schnellste Runde und eine Pole dadurch verloren. Aller guten Dinge sind drei und damit ist jetzt hoffentlich genug", so der RB-Motorsportchef bei "Sky".
"Irgendwas muss sich ändern. Entweder macht man eine Begrenzung mit Kerbs, Schotter oder sonst etwas. Wenn du dann rauskommst, ist das automatisch eine Strafe. Lando Norris hat Sergio Perez mit allen vier Rädern draußen überholt, da gab es keine Konsequenzen. Wenn es nicht durchgängig ist, ist es nicht Racing."
Es war nur ein kleiner Fehler
Ein Faktor für den Sieg war dies diesmal allerdings nicht. Verstappen hatte es in der Hand, hätte Hamilton nur hinter sich halten müssen.
Der genoss die Jagd auf Bottas und Verstappen nach dem Safety Car aber fast schon: "Was für eine großartige Strecke. Sie hat uns ermöglicht, nah zu kämpfen und ich denke, das ist, was die Fans wollen", war der Brite entzückt.
In Runde elf hatte er Verstappen schon wieder eingefangen. "Ich musste meinen Fahrstil nur leicht ändern und als ich wieder näher kam, hatte Max einen kleinen Fehler."
Es war der kleine Fehler, der das Rennen entschied. Und den Abstand in der WM auf acht Punkte anwachsen ließ. Immer noch nicht viel, fast durch einen Sieg wettzumachen.
Und schon am nächsten Wochenende geht es in Barcelona weiter. Dort, wo Max Verstappen in seinem ersten Rennen für Red Bull 2016 gleich den ersten Sieg einfuhr.