Max Verstappen machte es am Samstagabend wie vor wenigen Wochen beim Grand Prix von Japan: Der Red-Bull-Pilot schockte auch beim Qualifying im saudi-arabischen Jeddah die Formel-1-Öffentlichkeit und holt sensationell zur Pole-Position aus (zum Bericht >>>).
Nach dem dritten Training waren sich eigentlich alle Experten sicher, dass der beste Startplatz zwischen den beiden McLaren-Fahrern Lando Norris (10./Unfall) und Oscar Piastri (2.) ausgefahren werden würde.
Bis Verstappen während des Qualifyings zeigte, welches Potenzial in der Dunkelheit der Millionenstadt im RB21 steckt und begann, sowohl dem Briten als auch dem Australier die Favoritenrolle streitig zu machen.
Pole ist "beste Ausgangssituation"
Letztlich kam es zum Showdown in Q3, in dem Norris knappe 8:30 Minuten vor Ende den McLaren MCL39 in die Streckenbegrenzung setzte und damit für ein Duell zwischen Verstappen und Piastri sorgte - mit dem besseren Ende für den vierfachen Weltmeister, der zu seiner 41. Pole-Position ausholte.
"Ich habe definitiv nicht erwartet, hier auf der Pole zu stehen", sagt der aktuelle WM-Dritte wenige Augenblicke nach dem Ende der Zeitenjagd. Sein Red-Bull-Auto sei nach "ein paar letzten Änderungen deutlich angenehmer zu fahren" gewesen und habe so dem zweifachen Jeddah-Sieger das Vertrauen gegeben, im entscheidenden Moment nochmals zu pushen.
Der erste Startplatz sei auf dem Stadtkurs "natürlich die beste Ausgangssituation" für den morgigen GP (ab 19:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>), auch wenn Verstappen zugibt: "Ich denke, dass es im Rennen schwierig sein wird, sie (die McLaren-Fahrer, Anm.) hinter mir zu halten."
Marko sicher: McLaren "hat stark geblufft"
Interessant ist die Aussage von Helmut Marko gegenüber dem deutschen Pay-TV-Sender "Sky". Der Grazer glaubt, dass McLaren im dritten Training "stark geblufft hat" und führt das darauf zurück, dass die Wokinger möglicherweise "ganz wenig Benzin im Auto" gehabt haben könnten.
Denn nicht nur Verstappen (+0,845) lag abgeschlagen zurück, auch dem Drittplatzierten George Russell fehlten im Mercedes über sechs Zehntelsekunden. Sollte die These also Hand und Fuß haben, würde das den großen Rückstand auf die Bestzeit von Norris erklären.
Aber der Steirer betont auch, dass der vierfache Weltmeister im dritten Qualifying einmal mehr das Maximale aus dem Auto herausgeholt habe, es sei einmal mehr "eine mega Runde von Max" gewesen.
Was sagt Piastri über die verpasste Pole?
Der McLaren-Star verpasste denkbar knapp den besten Startplatz, gab sich aber "ziemlich zufrieden" mit der Runde und trauert der verpassten Pole-Position nicht nach.
"Es war nicht mehr viel drin", sagt der Australier, der am morgigen Sonntag zusammen mit Verstappen große Chancen hat, Norris die WM-Führung abzunehmen. Doch: "Es wird ein hartes Rennen und die Reifen sind etwas weicher als letztes Jahr", betonte der zweifache Saisonsieger.
Wenig überraschend ist für den fünften Grand Prix der Saison kein Regen vorhergesagt, Pirelli setzt aber in diesem Jahr auf die Palette C3, C4 und C5, die insgesamt um einen Grad weicher als jene von 2024 (C2 bis C4) ist.