Der dreimalige Formel-1-Champion und aktuelle WM-Spitzenreiter Max Verstappen hat nicht die Absicht, seine Ausdrucksweise am Teamfunk zu ändern.
"Leute, die meine Sprache nicht mögen, sollten nicht zuhören und die Lautstärke herunterdrehen", sagte der niederländische Red-Bull-Pilot, der seit drei Rennen sieglos ist, am Donnerstag vor dem Großen Preis von Belgien am Wochenende.
Während des Grand Prix von Ungarn am vergangenen Sonntag hatte Verstappen seinem Frust via Funk freien Lauf gelassen und in seinen Wortduellen mit der Red-Bull-Boxenmauer auch zahlreiche Kraftausdrücke verwendet.
"Ich bin sehr erfolgsorientiert, das habe ich bereits bewiesen. Ich will immer alles optimieren. Die Leute können jetzt sagen, dass er am Funk nicht so lautstark sein sollte, aber das ist ihre Meinung", sagte der 26-Jährige in Spa-Francorchamps.
"Das hat für uns sehr gut funktioniert"
Verstappen hatte weite Strecken des Ungarn-Rennens damit verbracht, sich mit Ingenieur Gianpiero Lambiase über die Strategie zu streiten. Auch nach einer Kollision mit Mercedes-Star Lewis Hamilton war er fuchsteufelswild.
Verstappen betonte aber, dass seine unverblümte Art Teil einer Herangehensweise sei, die sich bisher bewährt habe. "Wir sind sehr offen, sehr kritisch miteinander, das hat für uns sehr gut funktioniert, also erwarte ich nicht, dass sich das ändert", meinte er.
Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten kann in der Formel 1 jedes Wort, das Verstappen und seine Kollegen im Auto von sich geben, von einem Millionenpublikum auf der ganzen Welt gehört werden. "In anderen Sportarten flucht man vielleicht über Dinge, die einem nicht gefallen. Ein Teamkollege hat den Ball nicht weitergespielt, man nennt ihn was auch immer, aber es gibt kein Mikrofon. So ist unser Sport nun einmal, denke ich", sagte Verstappen.
Verbot? Verstappen dementiert
Verstappen reagierte auch auf die Kritik an seiner Teilnahme an einem virtuellen Simulationsrennen in der Nacht vor dem Großen Preis von Ungarn, dementierte aber Berichte, wonach sein Team ihm derartige Aktionen für die Zukunft verboten hätte.
"Ich bin bis drei Uhr in der Nacht gefahren, das ist nichts Neues und für mich etwas sehr Wichtiges in meinem Leben. Es stehen sowieso keine weiteren Simulationsrennen an, also muss sich niemand darüber Sorgen machen", erklärte er.
Den Grand Prix vor den Toren Budapests hatte Verstappen als Fünfter beendet. In der WM-Wertung hat er 76 Punkte Vorsprung auf den Zweiten, den britischen McLaren-Piloten Lando Norris.