Am Montag kommt die Formel-1-Saison 2018 im wahrsten Sinne des Wortes in Fahrt. Dann beginnen die ersten Tests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.
Vier Weltmeister-Titel in Folge: Der große Gejagte ist wieder Mercedes, vor allem Titelverteidiger Lewis Hamilton. Ferrari will die Lücke, die 2017 so klein wie seit Jahren nicht mehr war, mit einem noch radikaleren Auto schließen. "Was einen unheimlich großen Unterschied dieses Jahr ausmacht, ist die Aufmerksamkeit fürs Detail. Ich glaube, da haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht", ist Sebastian Vettel guter Dinge.
Die ersten vier Testtage könnten den Optimismus schon stärken - oder eben nicht.
Wolff bremst ein
Für Ferrari startet am Montag Kimi Räikkönen. Bei Mercedes sitzt am Vormittag Valtteri Bottas im Auto, am Nachmittag Hamilton.
Bei Red Bull erhält Daniel Ricciardo die erste Ausfahrt. Der Australier hat bei ersten Filmaufnahmen mit dem RB14 diese Woche einen leichten Unfall fabriziert. Für den Testauftakt sollen die Schäden am Boliden aber keine gravierenden Folgen haben.
Die Regeln haben sich für Formel-1-Verhältnisse 2018 nicht so gravierend geändert. Alle drei Topteams nehmen die Stärken und Schwächen ihrer Autos mit ins neue Jahr. Letztere versucht man, weitestgehend ausgemerzt zu haben. Mercedes befindet sich neuerlich in der Rolle des Gejagten, auch wenn der Serienweltmeister diese Rolle nicht gerne annimmt. "Alles fängt bei null an", meint Teamchef Toto Wolff.
Halo? Kein Problem
Ins Auge sticht bei allen neuen Autos der umstrittene Cockpitschutz Halo. Ricciardo berichtete nach seiner ersten Ausfahrt trotz der gewöhnungsbedürftigen Optik des Bügels von keinerlei Beeinträchtigung des Sichtfeldes. "Ich habe gut gesehen damit", sagte der 29-Jährige, der wie üblich mit einem Heimrennen in die Saison startet: Der erste WM-Lauf findet am 25. März in Melbourne statt.
Bis dahin will auch Ferrari noch einen Schritt weiter sein. Zweimal vier Testtage in Montmelo stehen den zehn Teams vor Saisonstart zur Verfügung. Zumindest zum Auftakt ist Tarnen und Täuschen angesagt, um die Konkurrenz nicht an den eigenen Ideen teilhaben zu lassen.
"Das ideale Szenario ist, dass wir vornewegdüsen und mit alldem nichts zu tun haben", sagt Vettel mit einem Schmunzeln. "Da wäre ich nicht eingeschnappt, wenn es so wäre."