Nach 33 Jahren startet wieder einer aus der Andretti-Rennfahrer-Familie aus der Pole Position in das legendäre PS-Spektakel Indy 500.
Marco Andretti steigt in die Fußstapfen seines Großvaters Mario und fährt am Sonntag (19:00 Uhr MESZ) um den Sieg im Klassiker in Indianapolis. Der spanische Formel-1-Ex-Weltmeister Fernando Alonso will die Triple Crown, der Brasilianer Helio Castroneves den vierten Rekord-Sieg.
Die 104. Auflage in dem "Brickyard" genannten Hochgeschwindigkeitsoval geht erstmals seit 21 Jahren ohne Frau und wegen der Pandemie ohne Zuschauer in Szene. In der Vergangenheit hatten jeweils rund 300.000 Fans für eine spezielle Atmosphäre gesorgt.
Die hatte auch den zweifachen F1-Champion Alonso fasziniert. Am Sonntag versucht er im 500-Meilen-Rennen zum vorerst letzten Mal, das Triple aus Formel-1-GP von Monaco und 24 Stunden von Le Mans zu vollenden. Bisher hat das nur der Brite Graham Hill erreicht. Ab 2021 steht Alonso bei Renault wieder in der Formel 1 unter Vertrag.
Schafft Helio Castroneves doch noch den Rekordsieg?
In den sieben Trainings lief es für den 39-jährigen Asturier allerdings nicht nach Wunsch. Im dritten McLaren-Chevrolet, der nur in diesem speziellen Rennen eingesetzt wird, startet Alonso nur von der 26. Position aus der neunten Reihe.
"Um zu gewinnen, muss alles passen", sagt Alonso, "einige Faktoren hat man selbst in der Hand, bei anderen braucht man einfach Glück."
Castroneves bekommt mit 44 Jahren die wohl letzte Chance, zu den Rekord-Gewinnern A.J. Foyt, Al Unser und Rick Mears aufzuschließen. Denn der Penske-Fahrer hat für 2021 noch keinen Vertrag. Castroneves hat bei seinem Debüt 2000 sowie 2001 und 2009 triumphiert, diesmal nimmt er aber nur den 28. Startplatz ein.
2006 feierten die Andrettis einen Doppelsieg
Die Andrettis - Mario als F1-Weltmeister und dessen Sohn Michael - haben die USA im Formel-Rennsport prominent vertreten. Im Indy 500 gelang aber bisher nur ein Sieg, den holte Mario Andretti 1969. Marco war 2006 Zweiter, unmittelbar vor seinem Vater, der damals ein Comeback gab.
Im Feld der 33 Fahrer sucht man eine Frau vergeblich. Pippa Mann hält bei acht Teilnahmen und war 2019 als einzige Frau dabei. Diesmal war es ihr nicht gelungen, einen Startplatz zu finanzieren.
"Für Frauen ist es immer schwieriger, Unterstützung zu finden", erklärt die 37-jährige Mann, die sich für die nächste Generation von Pilotinnen einsetzt.