240.000 Zuschauer über das lange Wochenende, vermeldeten die Veranstalter.
Und die waren tatsächlich zu bewundern, denn der Traditionsmarathon 24 Stunden Nürburgring wurde geprägt von einem, wie man hierzulande sagen würde, Sauwetter.
Oder andersrum: Eifelwetter halt. Denn Rennleiter Walter Hornung unterbrach Samstagabend mit roter Flagge das Rennen, weil Streckenposten einander trotz kurzer Abstände im Nebel nicht mehr sehen konnten und die Gefahr immer größer wurde. 14 Stunden passierte nichts, am Ende (Sonntagnachmittag) gab es fünf Runden hinter dem Safety Car in langsamer fahrt und ein Rennende 55 Minuten vor der geplanten Zeit – nach nur neun Stunden unter Grün.
Das verhinderte auch einen Sieg des Manthey-Porsche 911 mit den Werksfahrern Thomas Preining, Kévin Estre, Laurens Vanthoor sowie dem DTM-Teamkollegen des Linzers, Can Güven. Die Porsche-Crew musste sich hinter dem Scherer-PHX-Audi (Feller, Mies, Marschall, Stippler) anstellen und wurde als Zweite gewertet.
"Freue mich sehr über erste Trophäe"
„Glückwunsch an Audi“, erklärte Preining in der Pressekonferenz, „obwohl wir nicht gewonnen haben, freue ich mich sehr über die erste Trophäe bei diesem Rennen. Schade, dass das Rennen durch die Wetterverhältnisse so kurz war.“
Der Wahl-Bregenzer Estre ergänzte: „Die Startphase war unter sehr schwierigen Bedingungen. Es war nicht so leicht, die richtigen Reifen zu finden – darauf kam es. Wir wussten, dass der Regen kommt, wir wussten nur nicht wann und mussten dem Regenradar trauen. Danach war es immer noch schwierig zu sehen, welche Teile der Strecke trocken waren. Ich hatte gute und faire Kämpfe und musste natürlich aufpassen, den Regenreifen auf trockenen Stücken nicht zu zerstören. Es war toll das Feld für eine Weile anzuführen. Schade, dass wir unsere Führung nicht halten konnten.“
Im Spitzenfeld waren auch die zwei Österreicher in den beiden Falken-Porsche dabei: Klaus Bachler brachte seinen 911er mit zwei starken Stints auf Platz sechs, Martin Ragginger wurde als Elfter unter 125 Mannschaften klassiert. „Es war gestern Nacht die absolut richtige Entscheidung, das Rennen zu unterbrechen. Der Nebel war so dicht, dass man wirklich nichts mehr sehen konnte. Sehr schade, dass das Wetter nicht wirklich besser wurde, und es dadurch auch zu keinem Re-Start mehr kam. Denn ich hätte mir schon noch einiges ausgerechnet.
Bis auf eine Speed-Limit-Strafe am Beginn, die uns nicht nur zurückgeworfen hat, sondern auch bewirkt hat, dass wir dann in viele 60er-Phasen kamen, haben wir im Anschluss alles richtig gemacht, waren auch vom Speed her sehr gut dabei. Deshalb ist es, wie schon gesagt, doppelt schade, dass es nicht mehr weiter ging. Aber so ist das eben in der Eifel“, resümierte Bachler über die „Grüne Hölle“.
Lucas Auers Rennen war kurz vor der Unterbrechung zu Ende, als Teamkollege Adam Christodoulou den Getspeed-Mercedes in die Leitplanken fuhr. „Es ist natürlich sehr schade, dass wir nicht mehr dabei sind. Aber am Ende des Tages ist es eben ein Hardcore-Rennen. Wir haben bei ganz schwierigen Bedingungen gepusht, da können auch mal Fehler passieren. Trotzdem muss ich sagen, dass die Stimmung mit über 100.000 Fans, alleine am Samstag, unglaublich war“, erklärte der Tiroler.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen: Zahlreiche Nürburgring-Protagonisten treffen einander schon bald wieder in Zandvoort zur nächsten DTM-Runde.