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Le Mans 2021: Für Österreich-Trio wird's schwierig

So stehen die Chancen von Habsburg, Binder und Lietz beim Klassiker:

Le Mans 2021: Für Österreich-Trio wird's schwierig Foto: © GEPA

Einen Nachfolger von Christian Klien, Österreichs letztem Einsatzpiloten in der Formel 1 (2010), wird es in absehbarer Zeit ebenso wenig geben wie einen heimischen Gesamtsieger in Le Mans nach Jochen Rindt (1965), Helmut Marko (1971), dem Deutsch-Österreicher Hans-Joachim Stuck (1986/87) und Alex Wurz (1996/2009).

Einen Klassensieg zu feiern, wie es sensationell der damals 21-jährige Walter Lechner jun. 2002 bei den kleineren Prototypen schaffte, ist in der 89. Auflage an diesem Wochenende für das heimische Trio alles andere als leicht zu erreichen. Denn Debütant Ferdinand Habsburg (WRT-Oreca) und René Binder (Duqueine-Oreca) treten in der am stärksten besetzten LMP2-Kategorie an, in der nicht weniger als die Hälfte (31 von 62) der genannten Teams fahren.

In der Qualifikation am Mittwochabend verpassten beide den Einzug in die "Hyperpole", einem Shootout der besten sechs Teams jeder der vier Klassen. Habsburg landete mit Robin Frijns und Charles Milesi an 11. Stelle der LMP2-Boliden, Binder mit Guillermo Rojas und Tristan Gommendy an 15. Doch Le Mans gewinnt man nicht im Qualifying, sondern durch Konstanz, Unfallvermeidung und ohne gröberen Defekt im Marathon.

In die Hyperpole als Sechster schaffte es der Porsche 911 RSR mit Werkfahrer Richard Lietz, einem dreimaligen GT-Klassensieger an der Sarthe, der neben Gian-Maria Bruni wie schon in den vergangenen drei Jahren Fred Mackowiecki als Partner hat. Die GT-Klasse der Werkteams ist ein Dreikampf: Vier Porsche gegen je zwei Ferrari und Chevrolet.

Binder: "Meine Chancen standen noch nie so gut"

Binder:

"Das ist das wichtigste Rennen des Jahres, auf das du lang wartest. Jeder im Team fühlt sich bereit, ich trainierte noch mehr als sonst, um mich bestmöglich einzustellen", berichtete der Salzburger Ferdinand Habsburg.

Die belgische WRT-Mannschaft von Vincent Vosse gibt in Le Mans ihr Debüt, hat in den vorangegangenen drei Läufen der Langstrecken-WM (WEC) aber schon Siegfähigkeit (einmal Zweiter, einmal das Podest knapp verpasst) bewiesen.

Optimismus zeigt der Tiroler René Binder vor seinem dritten Le-Mans-Abenteuer: "Ich glaube, meine Chancen standen noch nie so gut. Wir haben ein Team, das sehr gut harmoniert, speziell unter den Fahrern, und ein konkurrenzfähiges Auto." Angesichts von nur fünf Teilnehmern in der Hypercar-Klasse (zwei Toyota, zwei Glickenhaus und ein Alpine) meint Binder: "Das ist vielleicht die letzte Chance, dass ein LMP2-Auto unter die ersten Drei der Gesamtwertung fahren kann."

Für den Zillertaler ist Le Mans ebenfalls der Höhepunkt, sein französisches Team hat den Startplatz durch Topergebnisse in der asiatischen und europäischen Le-Mans-Serie erkämpft, da es nicht an den anderen WEC-Rennen teilnimmt.

15. Le-Mans-Start für Lietz

Porsche-Pilot Richard Lietz zeigt ebenfalls Zuversicht: "Dass wir im dritten Saisonlauf in Monza derart konkurrenzfähig waren, hat uns positiv überrascht. Die Strecke dort verlangt ähnlich viel Topspeed wie jene in Le Mans. Somit ist dies ein gutes Vorzeichen. Allerdings wissen wir aus dem vergangenen Jahr noch sehr genau, wie schwierig der Wettbewerb im 24-Stunden-Rennen ist. Ich erwarte einen extrem harten Kampf in der GTE-Pro-Klasse." Die Routine spricht jedenfalls für den Niederösterreicher, der zum 15. Mal (!) in Le Mans antritt.

Die 89. Auflage der "24 Heures du Mans" beginnt Samstag um 16 Uhr – wie im Vorjahr, als das Rennen Pandemie-bedingt sogar Ende September gefahren wurde, mit mehr Nachtstunden als zum üblichen Mittsommer-Termin im Juni.  Für die WM ist Le Mans, das vierte von sechs Rennen, praktisch vorentscheidend, da es doppelt so viele Punkte wie in den Sechsstunden-Konkurrenzen gibt. In der Wertung der GT-Fahrer (es geht um einen offiziellen FIA-WM-Titel!) sind Lietz/Bruni derzeit Vierte, bei den LMP2-Piloten (FIA-Trophy) nehmen Habsburg/Frijns/Milesi den fünften Rang ein.  

Le Mans im TV und Internet: Bei RTL Nitro und Eurosport, auf der Website des WEC (www.fiawec.com) und des Veranstalters ACO (www.24h-lemans.com, jeweils kostenpflichtig).

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