Zweieinhalb Stunden fehlten Philipp Eng zum vierten Marathonsieg
Verrückt verlief am Wochenende nicht nur der Formel-1-GP von Aserbaidschan, sondern auch das 49. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring – mit typischen Eifelkapriolen.
Denn Nebel verursachte eine Unterbrechung von Samstag, 21.30 Uhr, bis Sonntag, 12.00 Uhr. Die reine Rennzeit betrug also nur 9,5 Stunden. Und bis rund zweieinhalb Stunden vor Ende durfte der Salzburger BMW-Werkfahrer Philipp Eng auf seinen vierten 24-Stunden-Sieg hoffen (nach zwei Mal Spa und einmal Daytona), denn nach dem Neustart führte er im Rowe-M6 und kontrollierte die Konkurrenz. Doch dann zog ein Boxenstopp nach dem Unfall seines Verfolgers Maro Engel (Mercedes) eine Fünfminuten-Strafe nach sich, danach stoppte ein Elektrikschaden den BMW.
Ein wenig Österreich-Anteil war beim Feiern nach dem Rennen dennoch dabei. Denn im siegreichen Porsche 911 beim 25-Jahr-Jubiläum des werkunterstützten Teams von Olaf Manthey hatte der in Höchst bei Bregenz lebende Franzose Kévin Estre einen Hauptanteil und brachte den grellgelben Porsche auch mit acht Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Unterstützt wurde er von Michael Christensen (DEN), Matteo Cairoli (ITA) und Testfahrer Lars Kern (GER).
Bachler verpasst Podest knapp
Im Kampf um einen Podestplatz fehlten dem auf Rang vier angekommenen Falken-Porsche mit dem Steirer Klaus Bachler, dem Salzburger Martin Ragginger sowie Sven Müller (GER) und Clemente Picariello (BEL) nur 3,5 Sekunden, der Rückstand auf die Sieger betrug lediglich 53 Sekunden. Bachler wurde auch auf dem zweiten Falken-Porsche eingesetzt, auf dem er u. a. mit dem Linzer Thomas Preining Rang neun belegte. Als besten Audi brachte der in Anif lebende Deutsche Christopher Haase den R8 LMS von Car Collection auf dem fünften Rang ins Ziel.
Der Tiroler Dominik Baumann erreichte im drittbesten Mercedes mit einer Runde Rückstand Platz zehn unmittelbar vor dem Perchtoldsdorfer Max Hofer in einem Audi. Einen Klassensieg landete der Schwanenstädter Reinhard Kofler mit den Stuck-Söhnen Ferdinand und Johannes im KTM X-Bow von True Racing (gesamt-21.). Und dann gab es noch Platz 74 unter 93 gewerteten Teams für den Salzburger Markus Flasch. Der ist Renn-Amateur, aber im Hauptberuf Motorsportchef von BMW und Boss der Münchner M-GmbH. Und konnte so den neuen M2 einmal rennmäßig "testen".
European Le Mans: Binder und Habsburg punkten
Im Vierstunden-Rennen von Le Castellet, dem dritten von sechs Vierstundenrennen der European Le Mans Series, schlugen sich die Österreicher gut. Für den Tiroler René Binder im Duqueine-Oreca gab es Platz vier mit 43 Sekunden Rückstand auf die Sieger Rusinow/de Vries/Colapinto in einem Aurus. Ferdinand Habsburg kam im Oreca des Algarve-Team auf Platz sieben ins Ziel. Lediglich Porsche-Werkfahrer Richard Lietz hatte in der GT-Klasse kein Glück, aber einen prominenten Partner: Filmstar Michael Fassbender.