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Preining, Binder und Co.: Weichenstellung in Bahrain

Nach dem WEC-Saisonabschluss steht der Rookie-Test an, der auch aus österreichischer Sicht interessant wird.

Preining, Binder und Co.: Weichenstellung in Bahrain Foto: © GEPA

Mit dem Achtstundenrennen von Bahrain geht am Samstag (Start 12:00 Uhr MEZ) die zehnte Saison des World Endurance Championship zu Ende.

Toyota steht als neuerlicher Konstrukteurschampion in der Hypercarklasse fest, um den Fahrertitel kämpfen die beiden Toyota-Teams und die Ferrari-Crew Calado/Giovinazzi/Pier-Guidi, die Überraschungssieger von Le Mans.

Auch die Titel in LMP2 und LMGTE Am sind noch zu vergeben, für die beiden letzteren Klassen ist es der Abgesang. Die LMP2 fährt 2024 nur noch in Le Mans, bei den GT-Autos kommt das GT3-Reglement neu zur Anwendung.

Abschiede von Habsburg und Bortolotti

Mit dabei sind aus heimischer Sicht Ferdinand Habsburg, Mirko Bortolotti und das unter österreichischer Lizenz startende Vanwall-Team von Colin Kolles.

Nicht nur wegen des Auslaufens der LMP2-Klasse nehmen Habsburg und Bortolotti Abschied. Der gebürtige Salzburger verlässt das belgische WRT-Team von Vincent Vosse nach drei Saisonen (mit Gesamttitel und Le-Mans-Sieg 2021) und dürfte 2024 in einem Werksauto in der großen Klasse debütieren.

Auch dort würde er auf den in Wien lebenden Trentiner treffen, der bisher bei Prema in der LMP2 engagiert und beim neu ins WEC einsteigende Lamborghini-Team als einer der Fahrer gesetzt ist – möglicherweise auch mit Einsätzen in den USA (IMSA).

Habsburgs bisherige WRT-Mannschaft wird das Einsatzteam von BMW. Die Münchner, die mit ihrem M Hybrid V8 schon heuer in der IMSA antraten, erweitern das Prototypen-Engagement 2024 um die WM. Und dabei wird wohl der heurige BMW-Neuzugang und Wahl-Bregenzer René Rast eine Rolle spielen.

Apropos BMW: Der Vertrag mit dem Salzburger Werkfahrer Philipp Eng wurde verlängert, das Einsatzgebiet ist noch offen: Doch der 33-Jährige würde gern in den USA weitermachen, wo sich auch Porsche-Vertragsfahrer Klaus Bachler wohlfühlt.

Preining bekommt seine Prototyp-Chance

Für zwei Österreicher wird aber der Sonntag spannend, an dem der Rookie-Test den traditionellen Saisonabschluss des WEC bildet: Porsche gibt dem frischgebackenen DTM-Meister Thomas Preining die erste Chance im 963-Werks-Prototyp. Auch hier will der 25-jährige Linzer so glänzen wie im DTM-Finale.

Angesichts des übervollen Werkfahrerkaders von Porsche wird es aber schwierig werden – eher noch könnte es für Preining eine WEC-Saison in der LM GT3 mit seinem bisherigen Team Manthey geben. Nach Bahrain ist der DTM-Champion auch noch im FIA-GT-Weltcup in Macao erstmals dabei.

Im Neulingstest ist auch René Binder vertreten. Der Zillertaler hat nach mehreren LMP2-Saisonen (und einem Le-Mans-Sieg in der LMP2-ProAm) viel Erfahrung in Prototypen, zeichnete sich kürzlich erst beim Finale der europäischen Le-Mans-Serie aus.

Binder kommt im privaten Porsche 963 von Proton zum Debüt in der großen Klasse. Für ihn wäre 2024 auch ein Engagement als Ersatzfahrer in WEC/IMSA denkbar – oder es gibt wieder ein ELMS-Programm inklusive Le Mans.

Der prominenteste "Rookie" in diesem Test wird aber in einem WRT sitzen: MotoGP-Legende Valentino Rossi kommt zu ersten Runden in einem LMP2. Für WRT fuhr der Italiener schon bisher in GT-Rennen.

GT Open: Champions aus dem Innviertel

Christopher Haase, Peter Reicher, Simon Reicher
Foto: © Gerhard Kuntschik

Einen bisher kaum beachteten Erfolg verbuchten kürzlich ein erst zwei Jahre altes heimisches Team und sein 23-jähriger Pilot im GT Open: Eastalent aus Kirchberg bei Mattighofen sicherte sich mit einem Sieg und einem sechsten Platz in den letzten beiden Rennen auf dem Catalunya-Kurs den Teamtitel, Simon Reicher und sein routinierter deutscher Partner Christopher Haase (der bisherige Audi-Werkfahrer lebte länger in Salzburg) gewannen die Fahrermeisterschaft in dieser stark besetzten GT3-Serie.

Teamchef Peter Reicher, Vater von Simon, will auch 2024 in der GT3 mit dem Audi R8 LMS GT3 Evo weitermachen, vermutlich in der gleichen Serie plus den 24 Stunden auf dem Nürburgring.

"Auf den doppelten Titelgewinnen spekulierten wir nie. Dass es im Finale so für uns lief, war genial. Wir sind natürlich überglücklich", erzählte Simon Reicher. Der wechselte nach der Kart-Zeit 2016 in den Clio-Europacup und die TCR Deutschland, 2019 stieg er in die GT3 auf und in den Audi R8 LMS ein. 2020 debütierte er im Langstrecken-Klassiker auf dem Nürburgring.

Im letzten Saisonlauf des GT Open in Barcelona gab es zudem einen weiteren österreichischen Erfolg durch den Sieg des Tirolers Dominik Baumann in einem Mercedes.

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