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WEC: Porsche-Österreicher gewinnt nach Le-Mans-Rückschlag

Beim fünften Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Brasilien fährt der Steirer mit seinen Teamkollegen wieder in die Siegerstraße ein.

WEC: Porsche-Österreicher gewinnt nach Le-Mans-Rückschlag Foto: © Porsche/Jürgen Tap

Die Sechs Stunden von São Paulo als fünfter Lauf der Langstrecken-WM (WEC) brachten den beiden Porsche-Österreichern die Umkehrung der Gefühlslage von Le Mans: Während der nun fünffache Klassensieger an der Sarthe, Richard Lietz, dieses Mal leer ausging, fuhr sein steirischer Teamkollege Klaus Bachler im zweiten Manthey-911er zum zweiten Saisonsieg.

Damit übernahm der Unzmarkter mit den Teamkollegen Alex Malykhin (der gebürtige Belarusse fährt mit Lizenz von St. Kitts and Nevis aus der Karibik) und Joel Sturm (GER) wieder die alleinige WM-Führung.

 

"Was für ein unglaubliches Gefühl nach dem Tiefschlag in Le Mans! Wir hatten ein Superrennen, in dem das Team einen perfekten Job ablieferte. Es war das schwierigste Rennen der Saison bisher, aber wir konnten alles meistern. Jetzt ist die Freude auf die nächsten Rennen groß", jubelte Bachler, der sich selbst zu seinem bevorstehenden 33. Geburtstag (27. Juli) beschenkte.

Null-Nummern für Lietz und Schmid

Der 40-jährige Lietz, der im EMA-Manthey-Auto den Schlussturn fuhr, konnte sich lediglich vom 17. und letzten auf den zwölften Rang der LMGT3-Klasse vorarbeiten, nachdem Startfahrer Yasser Shahin (AUS) für eine Kollision mit einer Corvette eine Durchfahrtsstrafe erhielt und zusätzlich einen Reparaturstopp einlegen musste. In der WM haben Bachler & Co. mit 100 Punkten nun 25 Zähler Vorsprung auf Lietz/Shahin/Schuring (NED).

Leere (Flug-)Kilometer absolvierte der Tiroler Clemens Schmid, der nicht zu seinem zweiten WEC-Einsatz nach Spa (Platz zehn) kam. Denn Teamkollege Arnold Robin (FRA) zerstörte den Akkodis-Lexus schon im ersten freien Training derart, dass eine Reparatur in Interlagos unmöglich war und das Auto zurückgezogen wurde. Dennoch hofft der DTM-Pilot auf ein weiteres Engagement im WEC: "Das lässt sich mit der DTM vereinbaren, und ich habe von meinem Team Dörr die Freigabe dafür."

Hypercar: Habsburg und Bortolotti fahren hinterher

Während das Alpine-Schwesterauto mit Mick Schumacher, Nicolas Lapierre und Mathieu Vaxivière (GER/FRA/FRA) auf Platz zehn den ersten Punkt einfuhr, blieben Ferdinand Habsburg (mit Charles Milesi und Paul-Loup Chatin/FRA) weitere Zähler mit Rang zwölf versagt.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

 

Habsburg hatte den A424 Boxenstopp-begünstigt zur Mitte des Rennens sogar auf Platz eins gebracht, der aber nicht zu halten war. Der Beginn war schwierig, denn Chatin hatte nach einem Dreher gleich nach dem Start schon 15 Sekunden Rückstand auf die restlichen Hypercars.

Immerhin gab es bei Alpine nach den Motorschäden von Le Mans einen Aufwärtstrend. "Es ist ein enttäuschendes Ergebnis, weil wir das Potenzial für eine Punkteplatzierung gehabt hätten", gestand Habsburg, "aber andrerseits bin ich froh, dass wir ohne technische Probleme zu Ende fahren konnten. Dass ich mein erstes Rennende seit meinem Unfall im März erlebte, stimmt mich sehr zuversichtlich."

Für Mirko Bortolotti und den Lamborghini SC63 blieb nur der enttäuschende 17. Rang nach Problemen mit den Reifen. Der Wiener, der den Schlussturn fuhr, musste dann noch mit einem Plattfuß einen zusätzlichen Stopp einlegen: "Ich kann nicht wirklich zufrieden sein mit diesem Wochenende. Wir waren eindeutig nicht konkurrenzfähig. Heute zu punkten wäre sehr schwierig geworden, auch wenn die Strategie zeitweise richtig war."

Buemi und Co. mit erlösendem Sieg

Den Gesamtsieg holte sich erstmals in dieser Saison der #8-Toyota mit Buemi/Hartley/Hirakawa (SUI/NZL/JAP), der am Ende eine Minute und mehr vor der Konkurrenz lag. Porsche brachte beide Penske-Werk-963 aufs Podium, womit der Wahl-Bregenzer Kévin Estre (FRA/mit André Lotterer/GER und Laurens Vanthoor/BEL) die WM-Führung mit Platz zwei ausbauen konnte.

Das Trio hat 19 Punkte Vorsprung auf die Le-Mans-Sieger Fuoco/Molina/Nielsen (ITA/ESP/DEN) im Ferrari 499P, dessen erste Updates nicht die erhofften Verbesserungen brachten – Platz sechs hinter den Teamkollegen Calado/Giovinazzi/Pier-Guidi (GBR/ITA/ITA). Ex-Weltmeister Jenson Button (GBR) punktete auf Platz sieben im Jota-Porsche vor dem Peugeot 9X8 mit dem Wahl-Bregenzer Mikkel Jensen (DEN).

Unter den Herstellern der Hypercars ist die WM nach fünf Rennen ein Dreikampf zwischen Porsche (126), Toyota (122) und Ferrari (109). Der nächste Lauf sind die Sechs Stunden des "Lone Star Le Mans" in Austin/Texas am 1. September.

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