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So sieht KTMs Fahrplan mit Wunderkind Acosta aus

Pit Beirer will beim Moto3-Champ nichts überstürzen, erwartet sich aber trotzdem viel:

So sieht KTMs Fahrplan mit Wunderkind Acosta aus

"Welchen eurer vier Fahrer schmeißt ihr raus, wenn Pedro Acosta in die MotoGP aufsteigt?"

Diese Frage hörte KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer vor dem Start in die neue Saison der Motorrad-WM öfters. In seinem Debüt-Jahr versetzte der nunmehr 18-jährige Spanier die Szene ins Staunen, dominierte die Moto3 nach Belieben und krönte sich mit großem Vorsprung zum Weltmeister.

Es folgte der Aufstieg in die Moto2, wo der junge Mann aus Murcia allerdings Anlaufschwierigkeiten hatte. Nach den Rängen zwölf, neun und sieben in den ersten drei Grand Prix folgten vier Rennen, in denen er nicht punkten konnte. In Austin, Portimao und Le Mans stürzte er sogar.

"Er ist ein bisschen mehr gestürzt, als alle geglaubt haben", sagt auch Beirer. "Jeder hat geglaubt, er marschiert die Moto2 durch, wie wenn es ein Kindergarten wäre", spricht der Deutsche die überzogene Erwartungshaltung am von vielen Seiten titulierten "Wunderkind" an.

"We are lucky Bastards"

"Und das passt einfach in die Normalität, dass er dort mit einem super Speed angekommen ist. Dann stürzt er halt ein paar Mal - zum Glück ist nichts passiert", hebt der 42-Jährige die gesundheitliche Komponente hervor. Nichtsdestotrotz sei Acosta "ein besonderer Bursche, eine Frohnatur."

Beirer erzählt: "Er kam nach den Stürzen zu uns und hat uns getröstet, nicht umgekehrt. 'Hey, uns geht es gut, keine Sorge. We are lucky bastards.' Das ist sein Lieblingsspruch", lacht der Mann vom Bodensee. "Mit der Freude steckt er das ganze Team an." Darum freue sich das Team, "dass er sich gerade stabilisiert", so Beirer.

Denn bei seinem letzten Ausfall in Frankreich war der damals noch 17-Jährige auf bestem Wege, seinen ersten Sieg in der Moto2 einzufahren. Der Shootingstar und dessen Teamkollege führten das Rennen klar an, ehe er nach zehn Runden in Führung liegend ausschied. Dadurch konnte Fernandez wiederum seinen ersten Erfolg seit 2019 einfahren.

Frühestens 2024 in die MotoGP

Zwei Wochen später und vier Tage nach seinem 18. Geburtstag war der KTM-Rookie der jüngste Moto2-Sieger aller Zeiten. Beim Grand Prix von Italien in Mugello schlug nach Rang zwei im Qualifying seine große Stunde, kam er mit seinem achten Erfolg im Rahmen der Motorrad-WM endgültig in der mittleren Klasse an.

"Es war nur eine Frage der Zeit", meint Beirer. "Ob er dann fünf, zehn oder 15 Rennen braucht, ist eigentlich egal. Wir haben ohnehin mit ihm vereinbart, zwei Jahre in der Moto2 zu fahren", gibt der Motorsportdirektor den Fahrplan mit Acosta preis. "Wir wollen nicht den verrückten Aufstieg auf einer ganz dünnen Eisdecke."

Acosta soll sich in den zwei Jahren in der Moto2 "eine ordentliche Basis" einfahren. "Und er wird dieses Jahr noch einige Rennen gewinnen, davon bin ich überzeugt", sagt Beirer und führt aus: "Nächstes Jahr wird der Titel in der Moto2 schon über ihn gehen."

Dann wäre der Spanier "auch gut vorbereitet, um in die MotoGP aufzusteigen."


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