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Brad Binder: "Ich komme mir wie ein verdammter Idiot vor!"

Der KTM-Pilot beging im Niederlande-GP wie schon im Sprint den gleichen Fehler an der gleichen Stelle - und verlor wieder seinen Podiumsplatz.

Brad Binder: Foto: © Gold & Goose / Red Bull Content Pool

Ungläubig blickte Brad Binder auf der Auslaufrunde des Grand Prix der Niederlande auf den TV-Bildschirm.

"Exceeding track limits on last lap - demoted one position", also "Überschreitung der Streckenbegrenzung in der letzten Runde - Rückversetzung um eine Position". Wie schon im Sprint am Samstag erwischte es den KTM-Pilot auch im Rennen, der 27-Jährige verlor sein zweites Podest binnen 24 Stunden.

Im Zweikampf mit dem späteren Nutznießer Aleix Espargaro (Aprilia) kam Binder - wieder - in Kurve acht minimal über die Streckenbegrenzung hinaus, die MotoGP-Stewards kannten erneut keine Gnade und nahmen ihm das zweite Renn-Podest nach Jerez de la Frontera weg.

Binder leidet mit dem Team

Und das, nachdem der WM-Vierte einen "unglaublichen Start" erwischte, der ihn von Platz fünf an die Spitze katapultierte. Die Wahl, den weichen Hinterreifen aufzuziehen, zahlte sich ebenfalls aus, wenngleich dieser in den letzten zwei Runden "stark nachgelassen" hat.

Trotzdem konnte Binder jegliche Angriffsversuche von Espargaro im Keim ersticken und souverän als Dritter über die Ziellinie fahren - dahinter hielt sich der Aprilia-Pilot seinen Landsmann Jorge Martin (Pramac-Ducati) um gerade einmal neun Tausendstelsekunden vom Leib und hatte letztlich doppelten Grund zum Jubeln.

Binder dagegen konnte es kaum fassen. "Ich denke, wir haben heute einen guten Job gemacht - bis zur letzten Runde", meint er. Es tue ihm sehr leid für sein Team, "denn ich habe ihnen zwei Podiumsplätze weggenommen. Sie haben einen großartigen Job gemacht, sich sehr angestrengt, und es tut mir leid, dass ich es ihnen wieder vermasselt habe."

Gleichen Fehler an gleicher Stelle "wieder nicht bemerkt"

Seinen neuerlich gleichen Fehler an der gleichen Stelle habe er "wieder nicht bemerkt. Aleix hat in der Auslaufrunde auf die Grünfläche gezeigt. Dann sah ich den Fernseher und dachte: 'Wie habe ich das noch mal gemacht?' So sind die Regeln, ich habe es (die Grünfläche, Anm.) wieder um ein paar Millimeter berührt."

Schon am Samstag gab der Südafrikaner an, nicht mitbekommen zu haben, dass er die Tracklimits überschritten und bereits zwei Warnungen der Rennleitung erhalten hatte.

Durch sein letztes Vergehen wurde eine Long-Lap-Penalty gegen ihn ausgesprochen, da er diese in der letzten Runde nicht mehr antreten konnte, bekam er drei Strafsekunden dazu und wurde schlussendlich Sprint-Fünfter.

Guidotti frustriert - Binder: "Das beste Bike der Saison"

Dass die Regeln womöglich zu harsch ausgelegt wurden, findet Binder nicht. "Die Regeln sind die Regeln, aber ich fühle mich wie ein verdammter Idiot, es noch einmal getan zu haben", ärgert er sich.

Auch bei KTM-Teammanager Francesco Guidotti sorgte der Fauxpas naturgemäß für wenig Freude. Binder sei ein "tolles Rennen" gefahren und habe einen "unglaublichen Job gemacht". Doch "leider berührte er in der letzten Runde die Grünfläche, sodass wir eine Position verloren haben."

"Wir sind vom Podium geflogen, das ist schmerzhaft. Vor allem nach dem gestrigen Tag, als wir die gleiche Rechnung in der gleichen Kurve beglichen haben", sagte der Italiener und fügte lächelnd an: "Das ist etwas, das wir für das nächste Jahr lernen müssen."

Ansonsten konnte man sich am letzten Wochenende vor der fünfwöchigen Sommerpause nur wenig vorwerfen. "Wir waren das ganze Wochenende stark. Das Bike war das beste, das ich ganzen Saison hatte", konnte Binder doch noch strahlen.


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